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Leitartikel nach Amoklauf in Norwegen
24.07.2011

Früchte des Wahns

Der Massenmord von Norwegen lässt sich nicht vernünftig erklären. Fragen müssen aber trotz aller Unsicherheit gestellt werden.

Was nun? Die Tat erklären, den Täter verurteilen? Neunmalklug über Hintergründe spekulieren, der Politik eine Mitverantwortung geben oder dem Zeitgeist? Und dann großspurig mahnen und warnen, selbstsicher sagen, was nun zu tun ist?

Nein.

Der Massenmord in Norwegen lässt sich nicht kommentieren. Wer kann sich anmaßen, eine solche Tat zu deuten, einen solchen Täter zu verstehen? Schneller, als wir wahrhaben wollen, sind wir mit unserem Latein am Ende. Unser Verstand, auf den wir uns oft viel einbilden, stößt an enge Grenzen. Was in Oslo und Utøya geschehen ist, lässt sich nicht fassen. Hass, Irrsinn, entfesselte Gewalt: Früchte des Wahns. Man steht traurig und schockiert davor. Das ist alles.

Aber muss journalistische Arbeit nicht über menschliche Betroffenheit hinausgehen?

Doch.

Also kann man, muss man, in aller hilflosen Unsicherheit, wenigstens Fragen stellen.

Ob es sich etwa um ein größeres Phänomen handelt und nicht nur um eine singuläre Tat, ob also in Skandinavien (oder vielleicht sogar überall in Europa?) eine neue rechte Bewegung entsteht, die sich direkt oder indirekt als Gegenbewegung zum islamistischen Terrorismus versteht – das wird zumindest zu diskutieren sein. Warum auch hochzivilisierte Staaten wie Norwegen oder Deutschland kein wirkungsvolles System entwickelt haben, um auf Wahnsinnstäter frühzeitig aufmerksam zu werden, auch darüber müsste man reden. Ob extreme Videospiele doch zur Radikalisierung beitragen können – das ist, wie in ähnlichen Fällen, auch jetzt eine wichtige Frage. Und schließlich: Wie der christliche Glaube in eine Ideologie des Hasses verkehrt werden kann – nicht nur in diesem Fall, sondern auch bei manchen amerikanischen Sekten –, ist eine bedrückende Frage.

Dennoch. Alle vernünftigen Erklärungsversuche werden scheitern.

Die Aufklärung hat uns weismachen wollen, dass der Mensch gut ist. Dort, wo er es nicht ist, sind die gesellschaftlichen Verhältnisse schuld, politische Ideologien oder wirtschaftliche Interessen. Dass es auch das Böse gibt, dass es nicht irgendwo, sondern in uns selbst verortet ist, hat in der Sichtweise der Aufklärung keinen Platz. Dabei wissen wir es besser. Und wenn wir es vergessen, erinnern uns Taten wie die von Oklahoma City, Winnenden oder jetzt Utøya daran. Der Mensch ist nicht einfach gut; er ist stets gefährdet und verführbar.

Die christliche Botschaft, die der Mörder offenbar für sich in Anspruch nimmt, ist übrigens deshalb einzigartig, weil sie eine Liebe verspricht, die niemanden ausschließt, keine Grenzen kennt und noch den Hassenden in Liebe umfängt. Sie macht Undenkbares denkbar. Sie lässt noch in der Stunde von Trauer und Wut neben dem Gebet für die Opfer Platz für etwas Ungeheuerliches: Mitgefühl sogar mit dem Täter.

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