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Integration: Eine Frage des Wollens

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Integration: Eine Frage des Wollens

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    Integration: Eine Frage des Wollens
    Integration: Eine Frage des Wollens

    Fast 16 Millionen Menschen in Deutschland haben ausländische Wurzeln. Die meisten von ihnen fühlen sich hier willkommen, sie haben sich wie selbstverständlich eingelebt und urteilen über die Politik wie jeder andere auch: Führt sie das Land sicher durch die große Krise? Sind die Steuern zu hoch? Ist das Bildungssystem in Ordnung? Wie viele Migranten im Staatsdienst beschäftigt sind, eines der Themen des gestrigen Gipfels, interessiert die, die integriert sind, allenfalls am Rande. Die, die ihr Fremdsein kultivieren oder sich gar im fundamentalistischen Milieu bewegen, erreicht ohnehin kein Integrationsgipfel.

    Als Angela Merkel 2006 zum ersten Treffen lud, war das noch ein Signal. Integration, so schien es da, war nicht nur eine Bringschuld, sondern ein politisches Anliegen in einem Land, das schleichend vergreist. Viel bewegt aber haben die Gipfel nicht. Mal wurden sie von der Politik zur Imagepflege zweckentfremdet, mal von türkischen Verbänden, die mit einem Boykott gegen die Neuregelung des Ehegattennachzugs protestierten. Am Ende dominierten zwar stets versöhnliche Töne, im Ergebnis aber blieb vieles vage und diffus.

    Ja, Deutschland hat seine Probleme mit der Integration. Wichtiger als neue Perspektiven für Migranten im Staatsdienst oder in den Medien aber sind ganz praktische Dinge wie die Sprachförderung für Kinder und die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse. Das alles kann die Politik auch ohne Gipfel organisieren. Sie muss es nur wollen.

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