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Kratzer im Lack de Maizières

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Kratzer im Lack de Maizières

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    Eine halbe Milliarde Euro hat das Verteidigungsministerium für die Aufklärungsdrohne „Euro Hawk“ ausgegeben, die in Deutschland niemals fliegen wird. Eine Riesenblamage – für das Verteidigungsministerium, das offensichtlich schon seit langem von den Problemen wusste und trotzdem weiter Steuergelder in das Projekt steckte, vor allem aber für die Rüstungsindustrie. In der Vergangenheit gab es praktisch kein Projekt, das innerhalb des vereinbarten Zeit- wie des festgesetzten Kostenrahmens entwickelt wurde, die Drohne Hawk fügt sich nahtlos in dieses Versagen, das System hat.

    Das Verteidigungsministerium gibt dabei selten eine gute Figur ab, egal, wer gerade Minister ist. Das Militär ist abhängig von einigen wenigen global agierenden Rüstungsschmieden. Sind die Verträge erst einmal unterzeichnet, ist ein Ausstieg praktisch unmöglich, die Firmen diktieren die Preise und Bedingungen.

    Thomas de Maizière hat einiges zu erklären, vor allem, warum er trotz der bekannten Probleme so lange an dem Projekt festhielt. Die Bruchlandung der Drohne hinterlässt den ersten tiefen Kratzer am bislang so makellosen Lack des ehrgeizigen Ministers. Und er muss sich vorsehen, dass aus dem Fall Hawk kein Fall de Maizière wird.

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