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Politische Hooligans

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Politische Hooligans

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    Markus Symank
    Markus Symank

    Die hinter der Gewalt in der ägyptischen Mittelmeerstadt Port Said stehenden Hooligans verstehen ihren Kampf gegen Justiz und Sicherheitskräfte als Teil des generellen Aufbegehrens gegen den korrupten Staat. In diesem Kampf steht es nach ihrer Rechnung nun 21:0 für das alte System.

    21: So viele Ultras des Erstligisten Al-Masry verurteilte ein Gericht am Samstag zum Tode. Sie sollen sich am Massaker mit 79 Todesopfern im Stadion von Port Said vor einem Jahr beteiligt haben. 0: Das ist die Anzahl von Politikern, Polizisten und Militärs, die wegen der Verbrechen an Aktivisten während der Revolution mit mehr als 800 Opfern hingerichtet wurden.

    Die Hooligans sind gewaltbereite Schlägertrupps und Kriminelle. Doch lässt sich dies nicht auch über die Folterknechte des Staats sagen, die Demonstrantinnen vergewaltigen und Blogger zu Tode prügeln?

    Die Regierung gibt ein schwaches Bild ab. Sie verhinderte nicht, dass das Urteil in die aufgeladene Atmosphäre des zweiten Jahrestags der Revolution fiel. Als Schuldigen für die anschließenden Krawalle hatte sie schnell die Opposition ausgemacht. Diese machte die Islamisten für die Eskalation verantwortlich. Die verfeindeten politischen Lager ziehen es vor, sich wie halbstarke Hooligans aufzuführen.

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