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Kommentar: Schaumschläger

Kommentar

Schaumschläger

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    Jürgen Marks
    Jürgen Marks

    Eigentlich ist es eine einfache Geschichte. Zwei millionenschwere Investoren sind angetreten, um den deutschen Medienmarkt aufzumischen. Sie wollten dem angegrauten Platzhirsch Deutsche Presse-Agentur (dpa) das Revier streitig machen und Zeitungen sowie elektronischen Medien mit guter und günstiger journalistischer Qualität beliefern.

    Der Plan ging nicht auf. Auf dem Markt der Nachrichtenagenturen sind noch nie hohe Renditen erzielt worden. Die Finanzinvestoren Löw und Vorderwülbecke mussten erkennen, dass dpa-Kunden nicht in Scharen zum Herausforderer überliefen. Sie hatten sich verzockt, den Markt falsch eingeschätzt.

    Warum es dennoch keine einfache Geschichte ist, hat einen anderen Grund. Denn die Investoren haben in den vergangenen Jahren viel Schaum geschlagen. Sie haben die wirtschaftliche Situation und die unternehmerische Entwicklung der Agentur ausnahmslos positiv dargestellt und damit alle Zweifler – und es gab viele im Medienbetrieb – mundtot gemacht.

    Hunderte Journalisten sind den Trompetenstößen gefolgt, wollten Teil dieser vorgeblichen Erfolgsgeschichte sein. Jetzt droht ihnen Arbeitslosigkeit.

    Und die Moral von der Geschichte? Medienunternehmen gehören in die Hände langfristig denkender Verleger. Wenn Finanzinvestoren in dieses Geschäft einsteigen, klopft der unternehmerische Tod schon an der Tür.

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