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Kommentar: Theatersanierung: Scheibchenweise höhere Kosten

Kommentar

Theatersanierung: Scheibchenweise höhere Kosten

Stefan Krog
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    Im Zuschauerraum des Theaters wurden inzwischen alle Sitzreihen ausgebaut. Sie werden eingelagert. In anderen Bereichen des Großen Hauses sind schon Bauarbeiter unterwegs, um Voruntersuchungen zu machen. Ab Januar geht dann die eigentliche Sanierung los.
    Im Zuschauerraum des Theaters wurden inzwischen alle Sitzreihen ausgebaut. Sie werden eingelagert. In anderen Bereichen des Großen Hauses sind schon Bauarbeiter unterwegs, um Voruntersuchungen zu machen. Ab Januar geht dann die eigentliche Sanierung los. Foto: Ruth Plössel/Stadt Augsburg

    Die Aussage, dass die Theatersanierung 186,3 Millionen Euro kosten wird, hat eigentlich noch nie gestimmt. Zinsbelastung, Kosten für Interimsspielstätten und die Archäologie, die allesamt nicht in den 186,3 Millionen enthalten sind, machen am Ende eine Summe von mehr als 210 Millionen Euro aus – der Großteil davon wird immerhin gefördert. Entscheidet sich der Stadtrat nun, die Stadtmauerreste zu erhalten, kommen weitere 4,3 Millionen Euro hinzu.

    Es ist logisch, diese Kosten der Theatersanierung zuzuschlagen. Die von Befürwortern eines Erhalts schon angeklungene Argumentation, dass es sich beim Erhalt der Mauer um ein eigenes Projekt handle, ist Augenwischerei. Für die 4,3 Millionen Euro gibt es nicht unglaublich viel Stadtmauer zu erleben, sondern eigentlich nur einen Orchesterprobensaal, der um die Funde herumgebaut werden muss. Kein privater Bauherr käme auf die Idee, bei einem Bauprojekt dutzende Schattenhaushalte – von Altlastenentsorgung über Ersatzbaum-Pflanzungen bis zur Archäologie – aufzumachen. Alles zählt am Ende zur Finanzierung eines einzigen Projekts.

    Sparen ist kaum noch möglich

    Es bleibt zu hoffen, dass sich nun wenigstens die Investitionskosten für die Theatersanierung im Rahmen von 186,3 Millionen Euro halten werden. Weil die wichtigsten Arbeiten noch nicht ausgeschrieben sind, gibt es noch keine stichhaltigen Fakten. Viel ändern ließe sich jetzt ohnehin nicht mehr: Spart man an der Ausstattung, ohne die Funktionalität anzutasten, hält sich der Einspareffekt wohl in Grenzen. Spart man an der Funktionalität, hat man am Ende ein mit Millionenaufwand saniertes Theater, das im schlimmsten Fall nicht richtig funktioniert. Erfreulich wäre beides nicht!

    Lesen Sie dazu auch: Theatersanierung - Im Januar geht’s richtig los

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