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Nachgefragt: Deshalb gibt es keine Kinderklinik am Nördlinger Krankenhaus

Nachgefragt

Deshalb gibt es keine Kinderklinik am Nördlinger Krankenhaus

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    Die Kinderheilkunde wird nicht der Grundversorgung zugeordnet – deshalb gibt es keine Kinderabteilung am Nördlinger Stift.
    Die Kinderheilkunde wird nicht der Grundversorgung zugeordnet – deshalb gibt es keine Kinderabteilung am Nördlinger Stift.

    Eine Schlagzeile sorgte kürzlich in Nördlingen für Unmut: Der Geburtshilfe des Stiftungskrankenhauses wurde „unzureichende Qualität“ attestiert. Grund dafür war die Geburt eines Frühchens, bei der zwingend ein Kinderarzt vor Ort sein muss. Der Mediziner wurde in Augsburg angefordert. Als sein Hubschrauber im Ries landete, war das Kind aber schon auf der Welt. Doch warum gibt es in Nordschwaben keinen Notfall-Kinderarzt? Beantwortet hat diese Frage eine Sprecherin des Bayerischen Gesundheitsministeriums.

    Wer bestimmt, an welchen Kliniken es eine Kinderabteilung gibt?

    Der Versorgungsauftrag eines Krankenhauses ergibt sich grundsätzlich aus den Festlegungen des Krankenhausplans des Freistaats. Der wird vom Gesundheitsministerium unter Beteiligung des Krankenhausplanungsausschusses festgelegt. In diesem Ausschuss sind alle an der stationären Versorgung Beteiligten vertreten, beispielsweise die Bayerische Krankenhausgesellschaft.

    Warum gibt es in Nördlingen und Donauwörth keine Kinderabteilung?

    Kinderheilkunde ist eine typische Fachrichtung, die als solche nicht der Grundversorgung, sondern der Schwerpunktversorgung in größeren Einheiten zuzuordnen ist. Hintergrund ist, dass die Kinderheilkunde in einer vergleichsweise kleinen Patientengruppe dennoch das gesamte Spektrum von denkbaren Erkrankungen innerhalb einer Fachrichtung spezialisiert abdecken muss. Sie benötigt dafür an einem Standort eine hinreichende, größere Fallzahl. Wichtig ist in diesem Zusammenhang aber festzustellen, dass das nicht bedeutet, dass Krankenhäuser ohne diese Fachrichtung deswegen keine Kinder behandeln dürfen und im Notfall auch behandeln müssen.

    Warum wird kein Notfall-Kinderarzt in den Kliniken im Landkreis Dillingen oder im Kreis Donauwörth stationiert?

    Die Besetzung mit ärztlichem Personal ist keine Frage der staatlichen Krankenhausplanung, sondern des Krankenhausträgers selbst beziehungsweise der Kassenärztlichen Vereinigung, soweit es um die ambulante Versorgung geht. (tiba)

    Den Bericht über den Fall des Frühchens lesen Sie hier: Was ist dran: „Unzureichende Qualität“ am Nördlinger Stift?

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