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San Francisco: Golden Gate Bridge wird 80 Jahre alt

San Francisco

Golden Gate Bridge wird 80 Jahre alt

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    Bis zu 160.000 Fahrzeuge passieren täglich die Golden Gate Bridge. Als die Brücke vor 80 Jahren eröffnet wurde, feierte San Francisco ein ganzes Jahr lang.
    Bis zu 160.000 Fahrzeuge passieren täglich die Golden Gate Bridge. Als die Brücke vor 80 Jahren eröffnet wurde, feierte San Francisco ein ganzes Jahr lang. Foto: Andrew Gomber, dpa

    Ihre hohen Pfeiler, der elegante Schwung ihrer Halteseile und ihre leuchtend rote Farbe haben die Golden Gate Bridge in San Francisco zu einem der berühmtesten Bauwerke der Welt gemacht. Zum 80. Geburtstag der rund 2,7 Kilometer langen Hängebrücke an diesem Samstag werden Politiker und Bewunderer die Schönheit der kühnen Konstruktion loben – dabei war das Brückenprojekt lange heftig umstritten.

    In den 20ern und 30ern war die Golden Gate Bridge umstritten

    Mehr als 2000 Beschwerden gingen in den 1920er und 1930er Jahren gegen die Brücke ein, wie US-Medien aus Anlass des Jahrestages berichten. Unter den Klägern waren Umweltschützer, die eine Verschandelung der Golden-Gate-Bucht am Pazifik befürchteten, und das Eisenbahnunternehmen Southern Pacific Railroad, das Einbußen für den von ihm betriebenen Fährverkehr über die Bucht verhindern wollte. Ein erster Entwurf für die Brücke war von der Öffentlichkeit zudem als hässlich abgelehnt worden.

    Schlüsselfigur bei dem Projekt war der Ingenieur Joseph Strauss, Sohn einer deutschstämmigen jüdischen Familie aus Cincinnati. Er musste sich beim Brückenbau nicht nur mit den vielen Einsprüchen und Finanzierungsproblemen herumschlagen, sondern stand auch vor fachlichen Herausforderungen: Noch nie war eine so lange Hängebrücke gebaut worden. Auch nach ihrer Eröffnung nach vierjähriger Bauzeit am 27. Mai 1937 blieb die Brücke mit der 1,3 Kilometer langen Strecke zwischen den beiden Hauptpfeilern noch über Jahrzehnte die längste Brücke ihrer Art.

    Die Arbeiter mussten auf der Baustelle Helme tragen

    Auch in puncto Arbeitssicherheit war Strauss ein Pionier. Er machte Schutzhelme für die Arbeiter zur Pflicht und achtete bei seinen fast täglichen Inspektionen auf die Einhaltung der Regeln. Strauss ließ zudem Haltenetze unter der Brücke spannen. Nur einmal versagte das System: Bei einem Unfall kurz vor der Fertigstellung riss das Netz – zehn Arbeiter starben beim Sturz aus mehr als 60 Metern Höhe ins Meer. Bis heute ist die Golden Gate Bridge auch verbunden mit tragischen Geschichten: Sie ist ein Magnet für Selbstmordkandidaten. Durchschnittlich alle zwei Wochen springt ein Verzweifelter vom Geländer aus in den Tod. Neue Auffangnetze an den Seiten der Brücke sollen die Selbstmörder aufhalten.

    Mehrere Dutzend Arbeiter halten das Bauwerk in Schuss, wechseln Stahlnieten aus und erneuern die Farbe, ein Job, der auf den fast 230 Meter hohen Pfeilern nicht jedermanns Sache ist.

    Bei der Wahl der Farbe setzten sich die Ingenieure und Architekten übrigens gegen mehrere Forderungen durch. Die Marine zum Beispiel wollte die Brücke in Schwarz mit gelben Streifen sehen. Die rötliche Grundierung der Brückenpfeiler lieferte schließlich die Inspiration für das „International Orange“ – den Anstrich, der die Brücke so einzigartig macht.

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