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Blauhai: Hai-Alarm auf Mallorca: Der Blauhai ist tot

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Hai-Alarm auf Mallorca: Der Blauhai ist tot

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    In Illetas nahe Palma wagte sich ein Blauhai ungewöhnlich nah an Menschen heran. Drei Mal wurde das Tier gesichtet, bevor es gefangen werden konnte. Der Hai wurde eingeschläfert.
    In Illetas nahe Palma wagte sich ein Blauhai ungewöhnlich nah an Menschen heran. Drei Mal wurde das Tier gesichtet, bevor es gefangen werden konnte. Der Hai wurde eingeschläfert. Foto: Angela & Tim Prottey-Jones/dpa

    Nach drei Hai-Sichtungen, die am Wochenende vor der Südwestküste von Mallorca Badegäste in Angst und Schrecken versetzten, hat die spanische Küstenwache ein Tier gefangen und eingeschläfert.

    Hai-Alarm auf Mallora: Warum der Blauhai getötet wurde

    Der rund eineinhalb Meter lange Blauhai sei am Sonntag kurz nach der dritten Sichtung vor der Küste von Can Pastilla rund zehn Kilometer östlich der Hauptstadt Palma gefangen worden, berichteten Medien unter Berufung auf die Behörden.

    Der Hai habe aufgrund einer Verletzung, die von einem am Mund festsitzenden Angelhaken verursacht worden sei, erlöst werden müssen, wurden Meeresbiologen des Palma Aquariums von der Zeitung Diario de Mallorca zitiert. Eine Rettung des Tiers sei aufgrund der Schwere der Verletzungen nicht möglich gewesen, hieß es. Der Hai wurde vor zahlreichen Schaulustigen am Strand von Can Pastilla unweit des Flughafens eingeschläfert.  

    Blauhai versetzt Badegäste auf Mallorca in Panik

    Die erste Sichtung hatte sich auf der Urlaubsinsel am Samstag vor dem Strand von Illetes rund zehn Kilometer südwestlich von Palma ereignet. Das Tier sei zur Mittagszeit nah an die Küste und viele Badegäste herangeschwommen, berichteten die Mallorca Zeitung und das Mallorca Magazin. Die Menschen hätten fluchtartig das Wasser verlassen. Das zuständige Rathaus von Calvi teilte mit, der Hai sei nach fünf Minuten wieder davon geschwommen.

    Am Sonntag gab es dann vor dem Nachbar-Strand von Cala Major gegen 9 Uhr morgens einen weiteren Auftritt. Rettungsschwimmer hätten diesmal den Hai schneller gesichtet und alle Badegäste rechtzeitig aus dem Wasser gerufen, hieß es. Wie bereits am Samstag seien erneut Suchtrupps losgeschickt worden, das Tier sei aber wieder nicht gefunden worden. Gegen Mittag wurde der Strand von Cala Major wieder zum Baden freigegeben.

    Hai-Alarm: Es war nicht der erste Blauhai, der vor Mallorca auftauchte

    Das ist die Urlauberinsel Mallorca

    Mallorca ist mit gut 3600 Quadratkilometern die größte Insel der Balearen. Mallorca, bei den Deutschen oft auch "Malle" genannt, ist eines der beliebtesten Ferienziele im gesamten Mittelmeerraum.

    Die Balearen-Insel ist als Urlaubsziel vor allem bei Deutschen, Briten und Spaniern beliebt.

    40 Prozent der Insel, die 550 Kilometer Küste hat, stehen unter Naturschutz. Neben Stränden und Buchten lockt das Tramuntana-Gebirge mit mehr als 1400 Meter hohen Gipfeln.

    Mehr als die Hälfte der rund 600.000 Einwohner leben in der Hauptstadt Palma de Mallorca - Verwaltungszentrum und wichtigste Hafenstadt der Insel.

    Schon im 19. Jahrhundert war die Insel ein beliebtes Ziel für den Fremdenverkehr - zunächst vor allem für die spanische Oberschicht, später zunehmend auch für britische Touristen.

    Mit der Entwicklung des Charterflugverkehrs Ende der 1950er Jahre begann der Massentourismus. Bevor dieser zum zentralen Motor der einheimischen Wirtschaft wurde, lebten die Inselbewohner vor allem von der Landwirtschaft. (dpa)

    Am Sonntagnachmittag wurde vor Can Pastilla erneut ein Blauhai gesichtet. Diesmal konnte das Tier wenig später entdeckt werden. Doch eine Frage bleibt offen: War es jedes Mal dasselbe Tier? Oder gibt es weitere Blauhaie, die sich in Küstennähe aufhalten? Unter Berufung auf Augenzeugen schrieb das Mallorca Magazin, es habe sich eventuell um zwei verschiedene Tiere gehandelt. Der Hai vom Samstag soll demnach mit zwei bis zweieinhalb Metern Länge größer als der vom Sonntag gewesen sein. 

    Unterwasseraufnahme eines Blauhais (Prionace glauca).
    Unterwasseraufnahme eines Blauhais (Prionace glauca). Foto: imago/Photoshot/Evolve (Archiv)

    Im Mai 2016 hatte sich bereits ein ähnlicher Fall ereignet: Ein Blauhai hatte sich über mehrere Tage hinweg zweimal in den Hafen von Palma verirrt und war orientierungslos im Hafenbecken gekreist. Die Küstenwache trieb ihn daraufhin ins offene Meer zurück. Doch der Hai kam wieder: Im Westen der Inselhauptstadt schwamm das Tier in der Badebucht in Cala Falcó umher. Badegäste hatten umgehend die Polizei informiert, die das etwa zwei Meter lange Tier schließlich töteten.

    Panik auf Mallorca: Blauhaie greifen nur selten Menschen an

    Der Hai war nicht nur zu einer Gefahr für die Menschheit geworden, sondern zudem auch krank gewesen, hatte damals Debora Morrison vom Palma Aquarium gegenüber der Zeitung Diario de Mallorca erklärt. "Wir hätten den Hai gerne am Leben gehalten", sagte Morrison. "Aber er war so krank, dass der Tod das Beste für ihn war."

    Im Mittelmeer leben rund 50 Haiarten, Berichte über Angriffe sind äußerst selten. Der Blauhai etwa ist zwar für den Menschen potenziell gefährlich. Attacken auf Badegäste oder Taucher sind jedoch sehr selten, da es sich um eine Hochseehaiart handelt, die nur selten ihren normalen Lebensraum verlässt und in Küstennähe erscheint.

    So verhalten Sie sich richtig, wenn am Strand ein Hai auftaucht

    Aber was ist zu tun, wenn am Strand trotzdem ein Hai auftaucht? "Meist handelt es sich dann um kranke oder verletzte Tiere, die sich verirrt haben", erklärt Jörn Ehlers, Sprecher des WWF. Er warnt davor beim Anblick eines Hais in Panik zu verfallen. Respekt sollte man jedoch haben. Wurde ein Hai am Strand gesichtet, sollte man in dieser Situation besser nicht ins Wasser gehen.

    "Wer sich in diesem Moment bereits im Meer befindet, sollte möglichst ruhig und auf direktem Weg an den Strand schwimmen", rät Ehlers. Panische Bewegungen sollten unbedingt vermieden werden. Der Hai könnte den Schwimmer sonst mit einem Beutetier verwechseln. Normalerweise gehören Menschen nämlich nicht zum Beute-Schema der Tiere. Wenn man jedoch mit einer Robbe verwechselt wird, kann es gefährlich werden. Darum träfen Hai-Attacken oft Surfer, erklärt Ehlers.

    AZ, dpa

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