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Nominierungen: Oscars 2017: "La La Land" macht es "Titanic" nach

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Oscars 2017: "La La Land" macht es "Titanic" nach

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    Regisseur Damien Chazelle (l), Emma Stone und Ryan Gosling gelang mit der Musical-Romanze "La La Land" ein Volltreffer.
    Regisseur Damien Chazelle (l), Emma Stone und Ryan Gosling gelang mit der Musical-Romanze "La La Land" ein Volltreffer. Foto: Mike Nelson (dpa)

    Ein Rekord für „La La Land“ und mehr ethnische Vielfalt: Die Nominierungen am Dienstag für die diesjährigen Oscars präsentierten einen überragenden Favoriten für die begehrtesten Auszeichnungen der Filmwelt und signalisierten eine Abkehr von der viel kritisierten Benachteiligung nicht-weißer Schauspieler und Regisseure in den letzten Jahren. Unter den Kandidaten sind sechs schwarze Schauspieler, mehr als je zuvor.

    Mit 14 Nominierungen, darunter für den besten Film, die besten Hauptdarsteller und den besten Regisseur, führt das Musical „La La Land“ das Feld der Kandidaten für die Oscar-Verleihung am 26. Februar in Los Angeles an. Nur der Kultfilm „Titanic“ und das Betty-Davis-Drama „Alles über Eva“ aus dem Jahr 1950 konnten bisher so viele Nominierungen verbuchen. „Titanic“ erhielt 1998 elf Oscars, „Alles über Eva“ wurde seinerzeit mit sechs Statuen geehrt. Nach dem historischen Erfolg bei den Golden Globes, bei denen „La La Land“ im Januar sieben Preise abräumte, könnte der Streifen von Regisseur Damien Chazelle nun auch bei den Oscars Geschichte machen.

    „La La Land“ hat nicht zuletzt deshalb gute Chancen, weil der Film über die Karriereträume einer Schauspielerin und eines Musikers das Lieblingsthema von Hollywood behandelt, wie die New York Times anmerkte: Hollywood selbst. Konkurrenten für das Musical sind „Moonlight“, ein Film über einen jungen Afro-Amerikaner in Miami, und der Science-Fiction-Streifen „Arrival“ mit jeweils acht Nominierungen.

    "Toni Erdmann" für Oscar nominiert

    Deutschland ist mit dem Film „Toni Erdmann“ in der Kategorie nicht-englischer Film vertreten. Aus Deutschland sind außerdem der Komponist Volker Bertelmann für die Musik zu „Lion“ und der Filmemacher Marcel Mettelsiefen für seine Flüchtlings-Doku „Watani: My Homeland“ nominiert.

    Die Bekanntgabe der Nominierungen geschah erstmals nicht im Rahmen einer Pressekonferenz, sondern per Video-Clip. Die Filmakademie in Los Angeles schützt sich auf diese Weise vor unangenehmen Nachfragen der Journalisten, die in den vergangenen Jahren unter anderem die mangelnde ethnische Vielfalt bei den Kandidaturen bemängelt hatten. Ausschließlich Weiße wurden für die prestigeträchtigsten Preise nominiert. Diesmal gab sich die Akademie mehr Mühe. Mit der äthiopisch-stämmigen Ruth Negga („Loving“) und Denzel Washington („Fences“) gehen zwei nicht-weiße Schauspieler für die Kategorien der besten weiblichen und männlichen Hauptrollen ins Rennen.

    Viola Davis, die für ihre Nebenrolle in „Fences“ einen Golden Globe erhielt und nun für einen Oscar nominiert wurde, ist die erste schwarze Schauspielerin mit drei Oscar-Kandidaturen in ihrer Karriere. Weitere Nebenrollen-Nominierungen gingen an die afroamerikanischen Schauspieler Octavia Spencer, Naomie Harris und Mahershala Ali. Der afroamerikanische Regisseur Berry Jenkins wurde für „Moonlight“ in den Kreis der Kandidaten aufgenommen. Zudem wurde „Hidden Figures“, ein Film über afroamerikanische Wissenschaftlerinnen bei der Nasa, in der Kategorie Bester Film nominiert.

    Oscars im Februar: Streep gegen Trump?

    Veteranin Meryl Streep heimste mit ihrer Hauptrolle in „Florence Foster Jenkins“ die 20. Oscar-Nominierung ihrer langen Karriere ein. Streep hatte bei den Golden Globes eine Brandrede gegen Präsident Donald Trump gehalten, was der neue Mann im Weißen Haus mit der Bemerkung kommentierte, die Diva sei eine der am meisten überschätzten Schauspielerinnen in Hollywood. Mit Spannung wird erwartet, ob die Politik auch bei der Oscar-Verleihung in einem Monat eine Hauptrolle spielen wird.

    Streep ist bei weitem nicht die einzige Hollywood-Größe, die den Populisten Trump als Gefahr für Amerika empfindet. Einige bekannte Schauspieler engagierten sich bei den Trump-kritischen Protestmärschen des vergangenen Wochenendes. Anhänger des Präsidenten sind jetzt schon sicher, dass die Oscar-Show zu einer neuen Bühne für Kritik am Präsidenten wird: Auf Twitter riefen Trump-Wähler am Dienstag alle Gleichgesinnten auf, die Fernsehübertragung der Oscars im Februar zu boykottieren. mit dpa

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