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Verkehr: Schwarzfahren soll teurer werden

Verkehr

Schwarzfahren soll teurer werden

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    Wer ohne Ticket in Bus oder Bahn unterwegs ist, soll künftig 60 statt bislang 40 Euro zahlen müssen.
    Wer ohne Ticket in Bus oder Bahn unterwegs ist, soll künftig 60 statt bislang 40 Euro zahlen müssen. Foto: Symbolbild: Uwe Zucchi (dpa)

    Was haben die deutschen Schwarzfahrer nicht alles versucht, um dem langen Arm der Bus- und Bahnkontrolleure zu entwischen? Ein 16-Jähriger gründet in Hamburg eine Schwarzfahrer-Versicherung und landet damit vor Gericht. In Hannover streift ein Mann vor jeder Fahrt ein „Ich fahre schwarz“-Shirt über, um der Straftat der „Beförderungserschleichung“ zu entgehen – und landet auch vor Gericht. Facebook-Gruppen mit den unzweideutigen Namen „Schwarzfahren Berlin“ oder „Augsburg Schwarzfahren“ stehen seit 2011 still. Niemand informiert hier die anderen Reisenden mehr über die Kontrollen in der jeweiligen Stadt. Egal ob die Geschichten der Schwarzfahrer in Augsburg oder Hamburg spielen, am Ende haben sie alle eine Gemeinsamkeit: 40 Euro. Das ist der Betrag, den jeder Schwarzfahrer mindestens als „erhöhtes Beförderungsentgelt“ dem Verkehrsunternehmen zahlen muss. Gesetzlich geregelt.

    Bei dritter Schwarzfahrt droht die Anzeige

    Jetzt soll sich das ändern: Per Bundesratsinitiative will der bayerische Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) die Mindeststrafe um 20 Euro erhöhen. Die 60-Euro-Initiative soll vor allem chronische Schwarzfahrer abschrecken.

    In Augsburg seien die wenigsten der monatlich rund 2000 Passagiere ohne Ticket Serientäter, sagt Jürgen Fergg, Pressesprecher der Verkehrsgesellschaft (AVG). Bei der dritten Schwarzfahrt stellt die AVG eine Anzeige. Ob die höhere Strafe Wirkung zeige oder vor allem Vergessliche und Einzeltäter treffe, darüber lasse sich nur spekulieren.

    Im europäischen Vergleich läge Deutschland auch mit 60 Euro nur im hinteren Mittelfeld, gleichauf mit England. In Brüssel zahlen Schwarzfahrer bis zu 200 Euro.

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