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Porträt: Stephen King - Der "König der Angst" feiert 70. Geburtstag

Porträt

Stephen King - Der "König der Angst" feiert 70. Geburtstag

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    US-Autor Stephen King wird 70 Jahre alt. Sein Buch "Es" wurde verfilmt und startet nun in den Kinos durch. Auf Lesung ist er zusammen mit seinem Sohn Owen mit "Sleeping Beauties".
    US-Autor Stephen King wird 70 Jahre alt. Sein Buch "Es" wurde verfilmt und startet nun in den Kinos durch. Auf Lesung ist er zusammen mit seinem Sohn Owen mit "Sleeping Beauties". Foto: Maja Hitij, dpa

    Die neueste Verfilmung eines seiner Bücher ist so gut in die amerikanischen Kinos gestartet wie kein Horrorfilm zuvor. "Es" sprengt in Amerika Rekorde. Kinostart in Deutschland ist am 28. September.

    Der Mann, der dahinter steht, wird nun 70 Jahre alt: Stephen King, der "König der Angst", wie er häufig genannt wird.

    Sechs weitere Filme und Serien auf Basis von Kings Büchern sind gerade angelaufen oder stehen demnächst an (nicht alle sind gelungen, wie Sie hier lesen). Außerdem hat King noch ein neues Buch, erstmals mit seinem Sohn Owen, der auch Schriftsteller geworden ist. "Sleeping Beauties" soll Ende September erscheinen. Vater und Sohn gehen danach auf Lesung - so gut wie ausverkauft.

    King bleibt bescheiden, wie es seine Art ist. "Es fühlt sich schon irgendwie an, als wäre das gerade ein besonderer Moment für mich, aber nicht etwas, wo mir jetzt die Brust schwellen würde", sagte der Autor jüngst in einem seiner seltenen Interviews der "Vanity Fair". 

    "So läuft das halt. Man streut die Samen aus und manchmal erntet man alles gleichzeitig und das ist wunderbar. Es ist mein Glücksjahr, was soll ich sagen." Seinen Geburtstag will King dennoch klein und bescheiden zu Hause im US-Bundesstaat Maine mit seiner Familie feiern, sagte seine Sprecherin. 

    Stephen King ist 70: Einer der bekanntesten Schriftsteller seiner Generation

    Wie besessen produziert King mindestens 2000 Wörter pro Tag. Dabei hat er finanziell schon längst ausgesorgt. Dutzende Bestseller-Romane, übersetzt in mehr als 50 Sprachen, dutzende darauf basierende Blockbuster-Filme, mehr als 400 Millionen verkaufte Bücher. Obendrauf betreibt er gemeinsam mit seiner Frau Tabitha eine eigene Radiostation und einen Verlag. 

    Mit Büchern wie "Friedhof der Kuscheltiere", "Shining", oder "Es" - und ihren jeweiligen Verfilmungen - lehrte King Millionen Menschen auf der ganzen Welt das Fürchten und wurde zu einem der bekanntesten und erfolgreichsten Schriftsteller seiner Generation. 

    Trotzdem rümpfen viele Literatur-Kritiker bis heute die Nase über sein Werk. Als er 2003 den "National Book Award" erhielt, eine der höchsten Ehren für US-Literaten, wollte der Protest nicht verstummen. "Dass sie glauben konnten, in seinen Werken stecke auch nur ein bisschen literarischer Wert, ästhetische Errungenschaft oder erfinderische Intelligenz, bezeugt einfach ihre eigene Dummheit", erboste sich etwa Yale-Professor Harold Bloom. King selbst beurteilt sein Werk pragmatisch. "Meine Bücher sind das literarische Äquivalent eines Big Mac mit einer großen Portion Pommes." 

    Geburtstag von Stephen King: Autor ist sehr aktiv auf Twitter

    Der Autor wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Sein Vater verließ die Familie, als King gerade zwei Jahre war, die Mutter arbeitete hart. Als eine Krankheit den Jungen ein ganzes Jahr lang ans Bett fesselte, fing er an zu schreiben. "Meine Mutter liebte die Geschichten. Das war mein Antrieb. Jemand wie ich will anderen gefallen." 

    King studierte, um Englisch zu unterrichten, fand aber anfangs nur einen Job in einer Großwäscherei. Zum Durchbruch verhalf ihm seine Frau, die das Manuskript für den ersten Roman aus dem Müll fischte und King ermunterte, "Carrie" zu Ende zu schreiben. Tabitha, genannt "Tabbie", rettete King später auch aus der Abhängigkeit von Alkohol und Kokain. Die Söhne des Paares, Owen und Joe, sind ebenfalls Schriftsteller geworden, Owens Ehefrau ist auch Autorin, Tochter Naomi Pastorin. 

    Die Kings sind eine Vielschreiber-Familie und Vater Stephen hat sich in den vergangenen Jahren dafür noch einen zusätzlichen Kanal gesucht: Twitter. Fast täglich veröffentlicht er auf dem Kurznachrichtendienst kleine Botschaften, kommentiert das Weltgeschehen, kritisiert US-Präsident Donald Trump (der ihn blockierte) oder gibt Tipps zu seinen Veröffentlichungen.

    Ende des Monats werde die Verfilmung seines Romans "Das Spiel" als Film beim Streamingdienst Netflix zu sehen sein, kündigte King vor Kurzem an. "Schaut es euch nicht alleine an. Ich meine es ernst." dpa/AZ

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