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Wolfgang Priklopil: Zweifel an Todesumständen von Natascha Kampuschs Entführer

Wolfgang Priklopil

Zweifel an Todesumständen von Natascha Kampuschs Entführer

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    Natascha Kampusch war als Zehnjährige 1998 entführt worden.
    Natascha Kampusch war als Zehnjährige 1998 entführt worden.

    Was passierte während der Gefangenschaft von Natascha Kampusch? Wie starb ihr Peiniger Wolfgang Priklopil wirklich? Um den wohl weltweit bekanntesten Entführungsfall der Österreicherin Natascha Kampusch ranken sich viele Verschwörungstheorien. So wurde zum Beispiel zeitweise behauptet, Priklopil habe Mittäter gehabt und Natascha Kampusch sei von ihm geschwängert worden. Die Theorien hatten bei Natascha Kampusch seinerzeit für große Empörung gesorgt.

    Wie starb Wolfgang Priklopil?

    Der Fall Natascha Kampusch

    Die Entführung der Wienerin Natascha Kampusch gehört zu den spektakulärsten Kriminalfällen Österreichs und sorgte weltweit für Aufsehen.

    Der Nachrichtentechniker Wolfgang Priklopil kidnappte am 2. März 1998 die damals Zehnjährige auf dem Weg zur Schule, weil er sich nach Vermutung der Polizei eine ideale Gefährtin erziehen wollte.

    Er hielt das Mädchen achteinhalb Jahre in einem fünf Quadratmeter kleinen Kellerverlies unter seinem Haus im österreichischen Strasshof gefangen und misshandelte es.

    Am 23. August 2006 gelang der jungen Frau aus eigener Kraft die Flucht. Der Entführer brachte sich am selben Tag um.

    Das Medieninteresse an Kampusch war riesig. Rund zwei Wochen nach ihrer spektakulären Flucht gab sie im Fernsehen ein großes Interview.

    Ihr 2010 erschienenes Buch „3096 Tage“ führte monatelang die Bestsellerlisten an.

    2013 lief die Verfilmung ihres Buches "3096 Tage" in den deutschen Kinos an.

    2013: Das internationale Expertenteam bestätigt, dass Priklopil «mit hoher Wahrscheinlichkeit» keine Mithelfer hatte und Einzeltäter war.

    Februar 2016: Die Wiener Polizei prüft nach einer Anzeige die Todesumstände des Entführers erneut.

    März 2016: Es wird bekannt, dass Priklopil sein Opfer während der Gefangenschaft gefilmt hatte. Die Ermittler stufen das mehrstündige Videomaterial als nicht relevant ein.

    Juni 2016: Kampusch verliert vor dem Landgericht Köln eine einstweilige Verfügung gegen das Buch «Der Entführungsfall Natascha Kampusch - Die ganze beschämende Wahrheit». Die Wienerin betrachtete die Schilderung des Videomaterials von Priklopil als Verletzung ihres Persönlichkeitsrechts.

    August 2016: Zum zehnten Jahrestag ihrer Flucht bringt Kampusch ihr zweites Buch «Natasche Kampusch: 10 Jahre Freiheit» heraus.

    Nun kommt eine neue Theorie auf. Es geht um die Todesumstände des Täters Wolfgang Priklopil . Als Natascha Kampusch im August 2006 aus dem Kerker fliehen konnte, beging Wolfgang Priklopil  Selbstmord. Er warf sich vor einen Schnellzug. Der Umstand des Todes des Entführers schien bislang klar. Doch nun kommen Zweifel auf. Wie oesterreich.at berichtet, glaubt Karl Kröll nicht an diese Version. Karl Kröll ist der Bruder des verstorbenen Hauptermittlers im Fall Kampusch. Laut dem österreichischen Nachrichtenportal will Kröll anhand eines Gutachtens beweisen, dass Wolfgang Priklopil  ermordet wurde. Das Gutachten stützt sich auf eine Analyse der Fotos des Toten und auf Meinungen von Zugexperten.

    "Der Tatort wirkt inszeniert"

    Dabei soll ein Foto der Leiche mehrere Fragen aufwerfen. Kröll glaubt an einen inszenierten Tatort. So würde Priklopils Körper zwischen den Schienen liegen. Der Kopf fast abgetrennt. „Jede Schnellbahnlok hat an der Front einen Schutzschild, der einen Abstand von 10 Zentimetern zu den Geleisen aufweist. Deshalb muss der Kopf oder der Körper – je nachdem, wie die Person auf den Schienen lag – zerfetzt worden sein“, wird Kröll von oesterreich.at zitiert. Mysteriös sei auch, dass der tonnenschwere Zug den Kopf nicht komplett vom Körper abgetrennt habe. Außerdem liege ein Schuh Priklopils auf den Gleisen neben der Leiche. Durch den Luftzug des Schnellzuges hätte dieser aber weggetragen werden müssen, glaubt Kröll. AZ

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