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Donauwörth: BND soll auch bei Airbus Helicopters in Donauwörth spioniert haben

Donauwörth

BND soll auch bei Airbus Helicopters in Donauwörth spioniert haben

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    Die NSA soll auch versucht haben, Airbus Helicopters auszuspionieren.
    Die NSA soll auch versucht haben, Airbus Helicopters auszuspionieren. Foto: Airbus Helicopters

    Auch Unternehmen in Augsburg und Donauwörth sind wohl von der Spähaffäre um den Bundesnachrichtendienst (BND) betroffen. Wie die Bild am Sonntag berichtet, hat der BND bereits 2008 von sich aus das Kanzleramt in einem streng vertraulichen Bericht über die Vorgänge informiert.  In dem Vermerk sei auch darauf hingewiesen worden, die NSA habe versucht, Wissen über die multinationalen Rüstungskonzerne EADS (heute Airbus Group) und Eurocopter (heute Airbus Helicopters) abzuschöpfen. 

    Airbus ist sich des Risikos bewusst

    Der Fall zieht also Kreise bis nach Augsburg und Donauwörth. Im Fall EADS, heute Airbus-Group, reagiert ein Sprecher auf AZ-Online-Anfrage eher nüchtern: "Wir sind uns im Klaren darüber, dass unser Unternehmen Ziel für Ausspähung von verschiedener Seite ist und treffen entsprechende Maßnahmen. Zu einzelnen Fällen äußern wir uns nicht.“

    Der Konzern habe mit dieser Thematik schon länger zu tun. Auch während des Kalten Krieges sei Spionage ein Thema gewesen. Daher verfüge das Unternehmen seit jeher über eine Sicherheitsabteilung, die sich damit auseinandersetzt.

    Verschiedene Seiten an unterschiedlichen Daten interessiert

    Das Interesse an Rüstungsunternehmen teilen sich verschiedene Seiten - aus wirtschaftlicher und militärischer Sicht. Sowohl Länder als auch Unternehmen, die selbst in der Luft-und Raumfahrtindustrie aktiv sind, sondieren bekanntlich den Markt. Für sie sind beispielsweise Konstruktionsdaten, Kampagnen und Termine für die Veröffentlichung neuer Technologien interessant. Immer wieder liest man, die USA würden ausgespähte Daten an heimische Konzerne weitergeben, um sie wettbewerbsfähig zu halten. 

    Damit ist auch Airbus Helicopters (ehemals Eurocopter) in Donauwörth, eine hundertprozentige Tochter der Airbus Group, im Visir. Das Unternehmen ist weltweit führend im Bereich ziviler und militärischer Hubschrauber. Derzeit sind nach Firmenangaben 12.000 Maschinen in 150 Ländern im Einsatz.

    In Donauwörth reagiert das Unternehmen zumindest nach Außen ähnlich nüchtern wie der Sprecher der Konzernmutter. Man sei sich der Gefahr bewusst. Dafür treffe man entsprechende Abwehrmaßnahmen.

    IP-Adressen und Handynummern weitergeleitet

    Doch scheinbar ist man nicht an allen Stellen stets wachsam. Recherchen des Spiegel  zufolge hat die NSA dem BND sogenannte "Selektoren" wie IP-Adressen von Internetnutzern oder Handynummern weitergeleitet. Diese habe der BND dann in seine Abhörrechner eingespielt.

    Hunderttausende solcher Selektoren, darunter jene der Airbus Group,  seien so an den BND geliefert worden. 2008 soll dem Bericht nach dann BND-Mitarbeitern aufgefallen sein, dass einige dieser Selektoren den Aufgaben des BND widersprechen.

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