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Fußball: Ärger auf der Italien-Bank: Spieler wollte nicht eingewechselt werden

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Ärger auf der Italien-Bank: Spieler wollte nicht eingewechselt werden

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    Daniele de Rossi weigerte sich, gegen Schweden eingewechselt zu werden.
    Daniele de Rossi weigerte sich, gegen Schweden eingewechselt zu werden. Foto: Maurizio Degl´innocenti, dpa

    Italienische Fußball-Fans haben es derzeit nicht leicht: Nach dem 0:0 gegen Schweden fährt der vierfache Weltmeister Italien im Sommer nicht zur WM nach Russland - es ist das erste Turnier seit 60 Jahren, das die Squadra Azzura verpasst. Die italienische Presse spricht von einer "Apokalypse". In dieses traurige Bild passt ein Disput auf der italienischen Bank. Daniele de Rossi zoffte sich mit dem Co-Trainer des Teams - weil er eingewechselt werden sollte.

    De Rossi, der beim WM-Gewinn 2006 ein Stammspieler war, sollte zum Ende der zweiten Halbzeit aufs Feld kommen. Nun gilt der 34-Jährige, der zusammen mit Torhüter Buffon die glorreichen Zeiten des italienischen Fußballs repräsentiert, als ein furchtloser Zerstörer im defensiven Mittelfeld - aber eben nicht als Torjäger. Und einen Treffer hätte Italien eben benötigt, um das 0:1 aus dem Hinspiel wieder wett zu machen.

    Eine TV-Kamera fing die Wutrede von de Rossi ein

    Dieser Meinung war der Spieler des AS Rom auch - und tat sie dem Co-Trainer von Giampiero Ventura kund. Eine Fernsehkamera, die den Disput mit eingefangen hat, gab das Material noch während des Spiels an Lippenleser des italienischen Fernsehens weiter. Demnach soll de Rossi gesagt haben: "Warum zur Hölle soll ich mich warm machen? Ein Unentschieden hilft uns nichts, wir müssen gewinnen." Sagte es und deutete mit flammenden Blick auf seinen Mitspieler Lorenzo Insigne. Der Stürmer des SSC Neapel, blieb jedoch ebenso wie de Rossi 90 Minuten auf der Bank - und das Spiel endete 0:0.

    De Rossi bestätigte nach Schlusspfiff den Disput, milderte jedoch ab: "Ich sagte nur, dass das Spiel nicht mehr lange dauern wird und er die Stürmer zum Aufwärmen schicken soll. Ich kann natürlich keine taktische Entscheidungen treffen, es tut mir leid, falls ich jemanden beleidigt habe. Ich dachte einfach, dass es besser gewesen wäre, wenn Insigne reingekommen wäre."

    Mit dem alten Trainergespann der Italiener wird sich de Rossi nicht mehr herumschlagen müssen: Einerseits deswegen, weil die Ablösung des bisherigen Übungsleiters Giampiero Ventura fest steht - Carlo Ancelotti gilt als heißester Kandidat für die Nachfolge - andererseits hat de Rossi nach dem Spiel ebenso wie Buffon seinen Rücktritt aus der Nationalelf verkündet. Nach 117 Länderspielen und dem Gewinn der WM-Titels endet für ihn das Kapitel der Squadra Azzura mit einer herben Enttäuschung.

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