Es hat sich nach einer Niederlagenserie (nur ein Sieg in neun Spielen) angedeutet, seit Montag ist es Gewissheit: Die Augsburger Panther und Trainer Larry Mitchell gehen getrennte Wege. Nach der Rückkehr der Mannschaft vom Spiel in Krefeld (2:6) suchte Hauptgesellschafter Lothar Sigl das Gespräch mit dem Deutschkanadier, der seit Dezember 2007 bei den Panthern an der Bande stand und damit der dienstälteste Trainer in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) war.
„In den Morgenstunden“ (Sigl) fiel dann die Entscheidung. „Mitchell ist nicht der erste Trainer, von dem sich die Panther trennen mussten, doch noch nie ist mir das so schwergefallen. Larry hat hier großartige Arbeit geleistet. In einem offenen und ehrlichen Gespräch sind wir gemeinsam zu dem Entschluss gekommen, dass eine vorzeitige Trennung für beide Seiten das Beste ist.“ Nach Auskunft von Sigl wurde der Arbeitsvertrag einvernehmlich aufgelöst.
Assistent Greg Thomson rückt auf
Der Kader der Augsburger Panther
Chris Mason (38), Torwart, Trikotnummer 31, im Verein seit 2014
Markus Keller (25), Torwart, Trikotnummer 35, im Verein seit 2013
Brady Lamb (26), Verteidiger, Trikotnummer 2, im Verein seit 2014
Jeff Woywitka (31), Verteidiger, Trikotnummer 6, im Verein seit 2013
Patrick Kurz (18), Verteidiger, Trikotnummer 9, im Verein seit 2014
Steffen Tölzer (29), Kapitän, Verteidiger, Trikotnummer 13, im Verein seit 1999
James Bettauer (23), Verteidiger, Trikotnummer 15, im Verein seit 2014
Patrick Seifert (24), Verteidiger, Trikotnummer 20, im Verein seit 2008
Arvids Rekis (35), Verteidiger, Trikotnummer 37, im Verein seit 2014
Andy Reiss (28), Verteidiger, Trikotnummer 96, im Verein seit 2013
Fabio Carciola (29), Stürmer, Trikotnummer 8, im Verein seit 2014
Ryan Bayda (34), Stürmer, Trikotnummer 18, im Verein seit 2013
Dan DaSilva (29), Stürmer, Trikotnummer 22, im Verein seit 2014
Louie Caporusso (25), Stürmer, Trikotnummer 23, im Verein seit 2014
Thomas Jordan Trevelyan (30), Stürmer, Trikotnummer 24, im Verein seit 2011
Ivan Ciernik (37), Stürmer, Trikotnummer 27, im Verein seit 2013
Brett Breitkreuz (25), Stürmer, Trikotnummer 29, im Verein seit 2013
Mike Connolly (25), Stürmer, Trikotnummer 48, im Verein seit 2013
Daniel Weiß (24), Stürmer, Trikotnummer 57, im Verein seit 2014
Adrian Grygiel (31), Stürmer, Trikotnummer 83, im Verein seit 2013
Hans Detsch (30), Stürmer, Trikotnummer 89, im Verein seit 2014
Maximilian Schäffler (22), Stürmer, Trikotnummer 92, im Verein seit 2012
Sebastian Uvira (21), Stürmer, Triktonummer 93, im Verein seit 2013
Für Mitchell, unter dessen Leitung die Panther viermal die Playoffs erreichten und mit der deutschen Vizemeisterschaft 2010 den größten Erfolg der Vereinsgeschichte feierten, rückt sein bisheriger Assistent Greg Thomson in die erste Reihe. Sigl: „Das ist die logische Konsequenz. Greg kennt die Mannschaft und die Liga, zudem besitzt er reichlich Erfahrung als Chef hinter der Bande.“
Der 51-jährige gebürtige Kanadier, der sechs Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft bestritt, war bereits beim ERC Ingolstadt zwischen 2008 und 2010 zweimal als Cheftrainer eingesprungen. Als Mitchell vor zehn Tagen die Panther aus gesundheitlichen Gründen gegen München (2:3) nicht betreuen konnte, hatte Thomson ebenfalls das Sagen.
Auch Spieler sind nun in der Pflicht
Hauptgesellschafter Sigl sieht nun vor allem die Profis in der Pflicht. „Mitchell trägt sicher nicht die Alleinschuld an unserer sportlichen Situation, dieser Tatsache müssen sich unsere Spieler bewusst sein.“
Kapitän Steffen Tölzer gibt sich selbstkritisch. „Wir müssen jetzt irgendwann aufwachen und eine Lösung finden, wie wir uns aus der schwierigen Situation herausboxen. 100-prozentiger Einsatz ist das Mindeste, was man von uns verlangen kann“, fordert der Kapitän vor der Heimpartie am Freitag gegen den Tabellenletzten Straubing.
Vier Punkte Abstand auf einen Play-off-Platz
Nach einem hervorragenden Saisonstart (fünf Siege in sechs Begegnungen) gerieten die Panther im November (sechs Niederlagen) aus der Spur und wurden auf Rang zwölf durchgereicht – mit vier Punkten Abstand auf einen Play-off-Platz. „Vorne bringen wir den Puck nicht rein und hinten kassieren wir leichte Gegentore“, bringt Tölzer die Misere auf den Punkt. „Jeder muss sich hinterfragen, was er persönlich besser machen kann.“
Auf der nächtlichen Busfahrt von Krefeld nach Augsburg sei ein möglicher Trainerwechsel noch kein Thema unter den Spielern gewesen. „Wir waren nach so einer deutlichen Niederlage mit uns selbst beschäftigt.“ Zum Trainerwechsel wollte sich der Verteidiger nicht äußern. „Das ist schließlich nicht meine, sondern eine Entscheidung der Führung.“