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FC Augsburg: Der Fluch der rechten Seite

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Der Fluch der rechten Seite

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    Sie spielten in dieser Saison bereits auf der rechten Abwehrseite des FC Augsburg: Gibril Sankoh, Kevin Vogt, Paul Verhaegh, Ronny Philp und Dominik Reinhardt.
    Sie spielten in dieser Saison bereits auf der rechten Abwehrseite des FC Augsburg: Gibril Sankoh, Kevin Vogt, Paul Verhaegh, Ronny Philp und Dominik Reinhardt. Foto: Fred Schöllhorn

    Paul Verhaegh, 29, war der Erste, der gestern den Kabinentrakt im Rosenaustadion verließ. Noch darf der Kapitän des FC Augsburg nicht mit seinen Mannschaftskollegen trainieren, sondern nur seine Laufrunden drehen. Doch so langsam sieht der Rechtsverteidiger wieder Licht am Ende des langen Tunnels, den er nach seiner Verletzung durchschreiten musste. „Am Freitag muss ich noch einmal zum MRT, dann hoffe ich mit dem Balltraining beginnen zu können“, sagt der Niederländer.

    Weinzierl und die Suche nach dem Rechtverteidiger

    Am 21. Oktober hatte sich Verhaegh in der Vorrunde beim 0:0 beim 1. FC Nürnberg kurz vor Spielende im rechten Sprunggelenk so ziemlich alles gerissen, was zu reißen ist. Die Innenbänder waren ab, das Außenband lädiert und auch der Knorpel. Ein Schock für das Team, das sich gerade stabilisiert hatte. 0:0 in Hoffenheim, 3:1 gegen Bremen, 0:0 in Nürnberg, die FCA-Defensive schien gefestigt. Bis zur Verletzung von Verhaegh. Dann begann für Trainer Markus Weinzierl das große Suchen nach einem neuen rechten Außenverteidiger.

    Denn Neuzugang Ronny Philp, den Weinzierl aus Regensburg als Verhaegh-Alternative mitgebracht hatte, war auch verletzt. Mit einer Knieverletzung schon aus Regensburg gekommen, musste er sich in Augsburg noch einmal operieren lassen. Erst kurz vor Weihnachten gab er sein Debüt im FCA-Trikot.

    Bis dato experimentierte Weinzierl ohne den erwünschten Erfolg. „Im ersten halben Jahr war das unsere Problemposition. Ich hatte fünf verschiedene rechte Verteidiger. Wir mussten immer wieder umstellen und improvisieren. Das war ein wichtiger Faktor, warum wir nie eine stabile Formation gefunden haben“, sagte Weinzierl gestern nach dem Vormittagstraining.

    Reinhardt kommt langsam in Tritt

    Der bundesligaerfahrene Dominik Reinhardt, der erste Anwärter auf die Verhaegh-Position, fiel nach einer Zehen-Operation Anfang November bis nach der Winterpause aus. Nur langsam kommt der 28-Jährige wieder in Tritt.

    Dann versuchte es Weinzierl mit Kevin Vogt, Jan-Ingwer Callsen-Bracker und Gibril Sankoh (in einem Kurzintermezzo). Doch alle drei konnten der Abwehr auf der rechten Flanke keine Stabilität verleihen. Der Defensivverbund war ein ganz fragiles Gebilde.

    Erst mit Philp schien das Problem gelöst. Der Drittliga-Spieler übersprang den Ligenunterschied mit Leichtigkeit. Zeigte keine Angst vor großen Namen. Viermal spielte Philp, viermal blieb der FCA ungeschlagen. Er setzte erfrischende Akzente als rechter Verteidiger. Bis zum Sonntag. Der Fluch der rechten Seite hat wieder zugeschlagen.

    Parkhurst oder Vogt?

    Nun muss sich Weinzierl wieder auf die Suche machen. Gerade jetzt, wo seine Spielphilosophie mit zwei offensiven Außenverteidigern zu greifen begann. Matthias Ostrzolek, 22, und Ronny Philp, 24, interpretierten ihre Rolle auf den Außenbahnen erfrischend jugendlich.

    Nun geht es zu Bayer Leverkusen. Wie wird Weinzierl die Außenseiten seiner Defensive besetzen? Links muss er sich zwischen dem offensiven Risiko (Ostrzolek) und defensiver Absicherung (Marcel de Jong) entscheiden. Rechts ist die Lage ähnlich. Kevin Vogt, 21, denkt offensiv, Michael Parkhurst, 29, spielt ähnlich wie de Jong, 26. Vielleicht ist die routiniertere Variante gegen die drittbeste Offensive der Liga nicht die schlechteste. Weinzierl ist bei der Wahl ein glückliches Händchen zu wünschen.

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