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FC Augsburg: Die Niederlage gegen Stuttgart tut dem FCA noch lange weh

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Die Niederlage gegen Stuttgart tut dem FCA noch lange weh

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    Martin Hinteregger musste nach einem Zusammenprall von Physiotherapeut Markus Zayer (links) und Vereinsarzt Florian Elser kurz behandelt werden. Danach ging es für den beinharten Augsburger Innenverteidiger aber weiter.
    Martin Hinteregger musste nach einem Zusammenprall von Physiotherapeut Markus Zayer (links) und Vereinsarzt Florian Elser kurz behandelt werden. Danach ging es für den beinharten Augsburger Innenverteidiger aber weiter. Foto: dpa

    Es war für die Bundesliga-Profis des FC Augsburg ein trauriger Auftakt zum ersten Advent. Nicht nur der fiese Nieselregen sorgte beim Auslaufen am Sonntagvormittag für triste Stimmung auf dem Trainingsgelände neben der WWK-Arena, viel mehr noch drückte die 0:1 (0:1)-Niederlage vom Vortag beim VfB Stuttgart aufs Gemüt. Es war die dritte Null-Punkte-Woche in Folge. Nach dem goldenen Spätherbst mit dem überraschenden 1:1 in München, dem tollen 4:1 gegen Freiburg, dem berauschenden 3:4 in Dortmund, dem hart erarbeiteten 0:0 gegen Leipzig und dem wichtigen 2:1-Sieg in Hannover herrscht plötzlich der Winter-Blues in Augsburg.

    Eine gefährliche Entwicklung, die auch Manuel Baum nicht verharmlosen will: „Wir müssen jetzt unser Gesäß zusammenkneifen und sagen, wir kämpfen um die Klasse. Das ist ja schon seit Jahren das übergeordnete Ziel in Augsburg.“ Gut möglich, dass diese Basisanforderung vor Wochen angesichts der guten Leistungen als Selbstverständlichkeit abgelegt wurde.

    Dabei war die Gelegenheit günstig, den schon verunsicherten Tabellenletzten noch tiefer in die Krise zu stürzen. Zumal in der ersten Hälfte auch eine bedrückende Atmosphäre in der Mercedes-Benz-Arena herrschte. Sowohl die allermeisten VfB-Fans als auch die über 3000 mitgereisten FCA-Anhänger verzichteten auf koordinierte Fan-Gesänge. Wie in allen anderen Bundesliga-Stadien protestierte die organisierte Fan-Szene damit gegen die aus ihrer Sicht fanfeindliche Politik der DFL und des DFB.

    Michael Gregoritsch hatte die große Chance zur Führung

    Anastasios Donis (M) erzielte den entscheidenden Treffer für den VfB Stuttgart.
    Anastasios Donis (M) erzielte den entscheidenden Treffer für den VfB Stuttgart. Foto: Marijan Murat (dpa)

    Die aufpeitschende Wirkung fehlte den VfB-Kickern also völlig. Und wäre Michael Gregoritsch in der 20. Minute nach guter Vorarbeit von Julian Schieber nicht am überragenden VfB-Torhüter Ron-Robert Zieler gescheitert, wäre die Stimmung noch eisiger geworden. Denn die VfB-Fans gelten zwar als begeisterungsfähig, aber auch als besonders kritisch. Doch der FCA versäumte es, an diesem Pulverfass mit einem Tor weiter zu zündeln. Und so kam es, wie kommen musste.

    Mit ihrem ersten konstruktiven Angriff erzielten die Stuttgarter das 1:0 (39.). Anastasios Donis war dabei von der FCA-Defensive völlig frei gelassen worden. Nach dem Wechsel änderte sich zwar die Stimmung im Stadion, auf dem Spielfeld blieb alles beim Alten. Der FCA war das agilere Team, doch Hinteregger (56.) und der eingewechselte André Hahn (61.) scheiterten mit Kopfbällen an Zieler. Die vorhandenen Chancen und das spielerische Übergewicht (wenn auch auf sehr überschaubarem Niveau) wurden leichtfertig vergeudet und verschludert.

    FCA-Trainer Manuel Baum ärgerte sich über die unnötige Niederlage.
    FCA-Trainer Manuel Baum ärgerte sich über die unnötige Niederlage. Foto: Marijan Murat, dpa

    Wieder einmal war der FCA nicht als schlechteres Team unterlegen oder an der falschen Taktik gescheitert, sondern wieder einmal an der eigenen Unzulänglichkeit, ein Tor zu schießen und in der Defensive konsequent zu verteidigen.

    FCA-Trainer Baum: "Das war ein Spiel, das wir nicht verlieren dürfen"

    „Das war ein Spiel, das wir nicht verlieren dürfen. Wir haben klar mehr Ballbesitz, mit Gregoritsch eine Riesenchance, zwei Kopfball-Chancen durch Hinteregger und Hahn und lassen so viel Situationen liegen, weil wir nicht klar spielen“, verwies Baum auf die Offensivpatzer. Um dann den einzigen Fehler in der Abwehr anzusprechen: „Dann kriegst du einen Konter, dem ein Foul vorausging, und in der Mitte stehen wir 6 gegen 3 und können den Rückpass nicht verteidigen.“

    Es war eine schmerzhafte Aufzählung für Baum. Dabei hatte er doch dem VfB Schmerzen versprochen. Dort atmete Trainer Weinzierl nach dem Sieg gegen seinen Ex-Klub (2012 bis 2016) durch. „Es waren drei unheimlich wertvolle Punkte für uns und damit auch für mich“, sagte er und gab nach dem ersten Heimsieg unter seiner Verantwortung zwei Tage frei.

    Beim FCA machte man sich hingegen gleich an die Arbeit, um vor dem knackigen Jahres-Endspurt mit den Spielen gegen Leverkusen (A), Schalke (H), Hertha (A) und Wolfsburg (H) wieder in die Spur zu kommen. Manuel Baum glaubt fest daran: „Es gibt Phasen im Fußball, in denen es manchmal nicht läuft. Wir können es ja und das zeigen wir jetzt ja auch noch. Aber nicht mehr in der Qualität, wie wir es eigentlich können. Also müssen wir daran arbeiten, dass die Qualität wieder kommt.“

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    1. Eine leichte Frage zum Start: Wer schoss den FCA im entscheidenden Spiel gegen den FSV Frankfurt in die Bundesliga?

    a) Michael Thurk

    b) Uwe Möhrle

    c) Stephan Hain

    1c) Stephan Hain traf fünf Minuten vor Schluss zum 2:1-Siegtor für den FC Augsburg. Damit stand der FCA einen Spieltag vor Schluss als Aufsteiger in die Bundesliga fest. Michael Thurk traf in diesem Spiel auch: Er schoss den 1:1-Ausgleich.

    2. Helmut Haller war Teil der legendären FCA-Mannschaft der 70er Jahre, die beinahe in die Bundesliga aufgestiegen wäre. Wer war damals der Kapitän?

    a) Heiner Schuhmann

    b) Alwin Fink

    c) Helmut Haller selbst

    2b) Alwin Fink führte die Mannschaft damals als Kapitän aufs Feld. Im Alter von nur 27 Jahren musste er wenig später jedoch seine Karriere wegen einer Verletzung beenden.

    3. Im Mai 2002 spielte der FC Augsburg in der Bayernliga. Dennoch machte der damalige FCA-Spieler Abiodun Obafemi bundesweit von sich reden. Wie?

    a) Indem er gegen Borussia Dortmund für eine Weltauswahl auflief.

    b) Weil er wegen Dopings gesperrt wurde.

    c) Weil er das „Tor des Monats“ schoss.

    3a) Der Nigerianer lief im Rahmen eines Benefizspiels gegen Borussia Dortmund tatsächlich für eine Weltauswahl auf. Die Einladung begründete sich zu einem Teil wohl auch darauf, dass Obafemi sechs Jahre zuvor mit seinem Land Olympiasieger geworden war. Beim FCA war nach 22 Einsätzen in eineinhalb Jahren Schluss.

    4. Mitte März 2007 gelang dem FC Augsburg ein Coup: Mit 3:0 gewann der damalige Zweitligaaufsteiger beim TSV 1860 München in der Allianz Arena. Was hätte den FCA-Spielern bei diesem Spiel beinahe gedroht?

    a) Weil zuerst ein gesperrter Spieler auf dem Spielberichtsbogen stand, wäre das Spiel um ein Haar am grünen Tisch für die Löwen entschieden worden.

    b) Beinahe hätte der FC Augsburg in den Auswärtstrikots von TSV 1860 München spielen müssen.

    c) Der Zeugwart des FCA hatte die Torwarthandschuhe vergessen. Erst ein Einkauf im Arena-Shop verhinderte, dass die Keeper mit nackten Händen spielen mussten.

    4b) Zwischenzeitlich sah es tatsächlich so aus, als ob der FC Augsburg in den Auswärtstrikots der Löwen antreten müsste. Hintergrund: Schiedsrichter Rafati hatte etwas dagegen, dass der FCA in grüner Arbeitskleidung auflief. Er befürchtete, die Augsburger mit den in Hellblau gekleideten Löwen zu verwechseln. Das Problem daran: Einen anderen Trikotsatz hatte der FCA nicht dabei, sodass nur der Auswärtskitt der Gastgeber in der Verlosung war. Letztlich gab Rafati nach – und der FCA gewann das Derby in der mit 68000 Zuschauer ausverkauften Arena mit 3:0.

    5. Ernst Willimowski spielte in der Saison 1948/49 für den BC Augsburg, einen der Vorgängervereine des FCA. Welchen Rekord hält der Stürmer bis heute?

    a) Er ist der einzige Spieler, der sowohl für als auch gegen die deutsche Nationalmannschaft getroffen hat.

    b) Er ist der einzige ehemalige Augsburger Spieler, der auch Meister in Spanien und Frankreich wurde.

    c) Nur Willimowski spielte gleichzeitig für zwei Vereine der höchsten Spielklasse.

    5a) Der gebürtige Pole Willimowski traf sowohl für als auch gegen Deutschland. Sein Debüt gab er für Polen. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht nahm er die deutsche Staatsbürgerschaft an. Insgesamt 13 Treffer gelangen ihm in acht Länderspielen für Deutschland. Insgesamt soll Willimowski während seiner Karriere 1175 Tore geschossen haben.

    6. Und wenn wir gleich bei Stürmer-Rekorden sind: Welchen Bundesliga-Rekord hält Stephan Hain?

    a) Die schnellste Rote Karte aller Zeiten.

    b) Das schnellste Joker-Tor aller Zeiten.

    c) Die schnellste Auswechslung nach einer Einwechslung.

    6b) Stephan Hain hat das schnellste Joker-Tor in der Geschichte der Fußball-Bundesliga erzielt. Am 19. Spieltag der Saison 2011/12 brachte ihn Trainer Jos Luhukay beim Stand von 1:2 gegen Kaiserslautern. Nur 20 Sekunden später hatte Hain den Ball ins Tor bugsiert.

    7. Im Gegensatz zu fast allen anderen Bundesliga-Klubs verzichtet der FCA auf ein Maskottchen. Kurzzeitig war das aber anders. Welches Maskottchen leistete sich der Klub 1987?

    a) Ein Bison

    b) Eine Eidechse

    c) Ein Wiesel

    7c) Kein Scherz: Anlässlich des 80. Geburtstages beauftragte der Verein 1987 eine Agentur damit, ein Maskottchen zu kreieren. Das Ergebnis war ein namenlos gebliebenes Wiesel, das aber schnell wieder in der Versenkung verschwunden war.

    8. Einen mittelgroßen Skandal gab es beim DFB-Pokalspiel zwischen dem Hamburger SV und dem FC Augsburg im Oktober 1986. Welchen?

    a) Ein nackter Zuschauer stürmte den Platz.

    b) Hamburgs Torwart Uli Stein zeigte den Fans den Mittelfinger.

    c) Hamburgs Trainer Ernst Happel ohrfeigte einen FCA-Spieler.

    8b) Der erste Stinkefinger-Skandal der deutschen Fußballgeschichte trug sich im Augsburger Rosenaustadion zu. Hamburgs Torhüter Uli Stein war nicht damit einverstanden, dass der FCA beim Stand von 1:0 für den HSV einen Elfmeter erhalten sollte, holte sich wegen Meckerns die Rote Karte ab und sendete beim Gang in die Kabine noch Freundschaftsgrüße der besonderen Art an die Augsburger Zuschauer. Hamburg gewann das Spiel übrigens mit 2:1.

    9. Auf ein „Tor des Monats“ musste der FCA lange warten. Welchem Spieler gelang der erste Treffer, der auf diese Weise prämiert wurde?

    a) Axel Lawarée

    b) Torsten Oehrl

    c) Vladimir Manislavic

    9c) Der Serbe Vladimir Manislavic bescherte dem Klub im November 2002 die erste Auszeichnung zum Tor des Monats – mit einem wunderbaren Fallrückziehertor gegen den VfR Aalen. Später erhielten auch Oehrl (im Dezember 2011 mit einem Treffer gegen den FSV Frankfurt) und Torwart Marwin Hitz (Februar 2015 gegen Leverkusen) diese Würdigung.

    10. Der spätere türkische Nationalspieler Ilhan Mansiz spielte in der Jugend beim FC Augsburg, bevor er bei der WM 2002 Dritter wurde. In welcher anderen Sportart hätte Mansiz beinahe noch an Olympia teilgenommen?

    a) Eiskunstlauf

    b) Dressurreiten

    c) Hürdenlauf

    10a) Eiskunstlauf. Nach dem verletzungsbedingten Ende seiner Kicker-Laufbahn versuchte Mansiz sich zusammen mit seiner slowakischen Partnerin Olga Bestandigova in der Sportart, trainierte wie ein Wahnsinniger und wollte sich für Olympia 2014 im russischen Sotschi qualifizieren. Erst die Reduzierung der Starterplätze machte diesen Plänen einen Strich durch die Rechnung.

    11. Wer hat die meisten Bundesliga-Tore für den FC Augsburg erzielt?

    a) Tobias Werner

    b) Alfred Finnbogason

    c) Raul Bobadilla

    11b) Tobias Werner war in dieser Statistik lange vorne: In seinen 127 Spielen in der höchsten Spielklasse kam er auf 23 Tore. Mittlerweile überholte ihn jedoch Alfred Finnbogason: Der Isländer traf bei seinem ersten Spiel in der Saison 2018/19 dreimal - es waren die Tore 23, 24 und 25 für den FCA. Auf Rang drei folgt Raul Bobadilla mit einer Ausbeute von 21 Toren in 94 Erstligapartien.

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