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Partizan Belgrad: Dieser Hexenkessel erwartet heute Abend den FC Augsburg

Partizan Belgrad

Dieser Hexenkessel erwartet heute Abend den FC Augsburg

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    Die Fans von Partizan Belgrad stehen auf Pyrotechnik.
    Die Fans von Partizan Belgrad stehen auf Pyrotechnik. Foto: Imgao

    Die Fans von Partizan Belgrad gelten als äußerst gewaltbereit - kein Wunder, bezeichnen sie sich doch selbst als die „Totengräber“. So gab es bereits in der Vergangenheit einige Vorfälle, die Gastmannschaften und Gästefans dazu veranlassen, vorsichtig zu sein.

    Pyro-Shows gehören zum Standardrepertoire und lassen sich mit gutem Willen noch unter südländischen Enthusiasmus einordnen. Es existiert aber auch eine große Hooliganszene, die sich mit dem Abfackeln von Feuerwerkskörpern nicht aufhält.

    Belgrader Hooligans prügeln Franzosen tot

    Im Rahmen eines Europa-League-Spiels gegen Toulouse stürmten vor sechs Jahren 30 Partizan-Hooligans eine Bar und prügelten einen 28-jährigen Franzosen tot. Das Derby gegen den Lokalrivalen Roter Stern wird regelmäßig von Ausschreitungen überlagert.

    Der FCA-Sicherheitschef Edgar Schweininger hat deshalb die Lage vor Ort schon einmal vor ein paar Wochen gecheckt. Er sieht aber keinen Grund zur Beunruhigung: „Ich war sehr angenehm überrascht und kann nur Positives sagen. Auch die Leute sind unwahrscheinlich nett.“

    Auch im FCA-Team hat man wenig Bedenken. „Ich habe kein mulmiges Gefühl. Ich konzentriere mich nur auf mein Spiel“, sagte etwa Abwehrspieler Jan-Ingwer Callsen-Bracker: „Ich freue mich auf Belgrad.“ Auch Sicherheitschef Schweininger hofft, dass am Donnerstagabend alles gesittet über die Bühne gehen wird: „Als Partizan in Augsburg gespielt hat, gab es ja auch keine Vorfälle. Wir sind entspannt.“

    Sportlich ist Partizan die Nummer eins in Serbien. In den vergangenen acht Jahren wurde die Mannschaft siebenmal Meister. Weil die serbische Liga sportlich und wirtschaftlich zweitklassig ist, wechseln die besten Spieler aber ins Ausland. Aus der Talentschmiede Partizans kommen unter anderem der ehemalige Top-Stürmer Predrag Mijatovic sowie Ex-Löwe Miki Stevic. 2006 wurde der Verein von der Uefa für die beste europäische Jugendarbeit ausgezeichnet. In der laufenden Saison scheiterten die Belgrader knapp an der Qualifikation zur Champions League. Sie schieden mit Pech gegen BATE Borissow aus.

    Der Hauptstadtklub hat seine ganze Geschichte in der Spitzengruppe des jugoslawischen und serbischen Fußballs verbracht. Er gewann insgesamt 40 Trophäen, davon 26 nationale Meisterschaften (Rekord geteilt mit Roter Stern), 12 nationale Pokale, 1 nationalen Supercup, sowie den Mitropapokal 1978. Daneben belegt der Verein in der ewigen Tabelle der 1. jugoslawischen Liga den zweiten Platz. Partizan ist damit hinter Stadtrivale Roter Stern der zweiterfolgreichste Fußballklub Serbiens und des ehemaligen Jugoslawien.

    Diese Partizan-Spieler könnten dem FCA gefährlich werden

    Einen Großteil seines Umsatzes generiert Partizan aus dem Verkauf talentierter Spieler. Partizan ist ein Ausbildungsverein. Da die Späher der europäischen Top-Ligen aber nicht regelmäßig in Serbien vorbeischauen, sind die Spieler und der Verein auf die Auftritte in der Europa League angewiesen.

    Zwei der Akteure haben es bereits jetzt in die Notizbücher einiger Spitzenvereine geschafft: Andrija Zivkovic und Ivan Saponjic. Beide wurden mit der serbischen U-20-Nationalmannschaft in diesem Jahr Weltmeister. Das Team schlug dabei Brasilien im Finale mit 2:1 nach Verlängerung.

    Zivkovic zog im offensiven Mittelfeld die Fäden. Bei Partizan kommt er vorwiegend über den rechten Flügel. Der 19-jährige Linksfuß zieht gerne nach innen und sucht da den Abschluss. Im Sommer soll unter anderem bereits Borussia Dortmund an ihm interessiert gewesen sein. Doch Gerüchten zufolge haben die Serben eine zweistellige Millionensumme als Ablöse aufgerufen. Das war den interessierten Klubs dann doch zu hoch.

    Saponjic ist wohl für weniger Geld zu haben, allerdings ist er erst 18 Jahre alt. Bei der U-20-WM köpfte der Stürmer seine Mannschaft im Halbfinale mit einem Tor in der Verlängerung ins Endspiel.

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