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Europa League: FCA gegen Liverpool - So erlebte Augsburg den großen Tag

Europa League

FCA gegen Liverpool - So erlebte Augsburg den großen Tag

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    Sie gehörten zu den Liverpool-Anhängern, die es sich in der Maxstraße gemütlich machten: (von links) Neal, Bill, Mike, Ben und Graham.
    Sie gehörten zu den Liverpool-Anhängern, die es sich in der Maxstraße gemütlich machten: (von links) Neal, Bill, Mike, Ben und Graham. Foto: Ulrich Wagner

    Augsburgs großer Tag beginnt mit ein paar Bier. Zumindest für Neal, Bill, Mike, Graham und Ben. Die fünf sind Liverpool-Fans. Vorgestern sind sie in Augsburg angekommen, vorgestern haben sich Neal, Bill und Mike und Graham und Ben kennengelernt. Die beiden Grüppchen stammen aus Liverpool beziehungsweise Yorkshire, über Stuttgart sind sie nach Augsburg gereist.

    Nun, am Donnerstagmittag, sitzen die fünf vor dem Capitol am Moritzplatz. Vor ihnen auf dem Tisch steht ein knappes Dutzend Bierflaschen und -gläser. Ben, 26, ist bester Laune. Augsburgs Innenstadt, die Augsburger und das Augsburger Bier seien einfach wunderbar, fasst er das Erlebte lachend zusammen: „Wahrscheinlich sitzen wir hier bis heute Abend.“

    Auch Neal, der Ben gegenüber sitzt, ist begeistert. Schon in den 1970er-Jahren ist er mit seinem FC Liverpool gereist, damals nach Gladbach. Nun hat er die Reise nach Augsburg auf sich genommen, eine Stadt, die er vorher nicht kannte. Die Augsburger Biere seien klasse, sagt auch Neal und ergänzt: „Aber das Beste, das sind die Augsburger.“ So nett sei er noch in kaum einer Stadt willkommen geheißen worden.

    Viele suchen am Donnerstag noch nach Karten

    Wenige hundert Meter weiter stehen derweil zwei Männer vor dem Hotel Drei Mohren, der Unterkunft der Liverpooler Spieler. Einer der beiden hält ein Pappschild in die Höhe. „Suche Tickets“ ist zu lesen. Er komme aus dem Raum Frankfurt, sagt der Mann. Ob er die Tickets wirklich selbst nutzen möchte, das verrät er nicht.

    Zwei, die tatsächlich noch auf der Suche nach einem Platz im Stadion sind, sind Alex und Connor. Die beiden Mittzwanziger aus Liverpool stehen am Nachmittag inmitten zahlreicher Gästefans auf dem Rathausplatz. Die Gruppe trinkt Dosenbier, kickt einen Ball über den Platz, stimmt Lieder an. Besonders häufig singt sie den Namen „ihres“ Trainers Jürgen Klopp.

    Klopp, erklärt Alex im Liverpooler Dialekt Scouse, habe Eindruck auf der Insel gemacht, habe frischen Wind in das Liverpooler Team gebracht. Ein Team, das Alex und Connor am Abend gerne spielen sehen würden. Live, im Stadion. Das Problem: Sie haben keine Karten. Sind ohne Tickets nach Deutschland geflogen, in der Hoffnung, noch welche zu ergattern. „Wenn wir keine mehr bekommen, gehen wir in ein Pub“, sagt Connor. „Aber schöner wäre es im Stadion.“

    Bei den Augsburgern kommen die Liverpooler Fans an

    Während die beiden auf dem Rathausplatz feiern, wird es im Laufe des Nachmittags in der Maxstraße immer ruhiger. Wo vorher Liverpooler an Tischen saßen, sind die Tische nun leer. Nur aus Bob’s Punk Rock Pizzeria dringt Rockmusik nach draußen. Hier findet ein Fest der Initiative „Augsburg Calling“ statt. FCA- und Liverpool-Fans wippen gemeinsam im Takt der Musik mit den Köpfen, prosten sich zu. Vor der Tür steht Gerhard „General“ Seckler, der Kopf des Fanprojekts, und zieht an einer Zigarette. Die Liverpooler seien so, wie er es im Vorfeld von anderen Fanklubs gehört habe, sagt Seckler zufrieden. Er meint: angenehm.

    Ein Kompliment, das die Gäste zurückgeben. Am Königsplatz wartet eine Gruppe Liverpooler auf die Tram, die sie zur Arena bringt. „Großartige Stadt“, sagt einer der Engländer immer wieder zu einem FCA-Fan. Später, am frühen Abend, wird die Polizei von einem bis dato ruhigen Tag sprechen.

    Als die Tram kommt, wird es noch einmal laut und voll. Augsburg- und Liverpool-Fans wechseln sich mit ihren Gesängen ab. Su, eine Engländerin mittleren Alters, die lächelnd neben ihrem Mann Rob steht, stimmt fröhlich mit ein.

    Dann, an der Haltestelle Fußball-Arena, steht eine junge Mutter mit Sohn und FCA-Schal. Wie sie die Liverpool-Fans erlebt hat? „Sympathisch, lustig“, sagt sie. Dann dreht sie sich um, läuft Richtung Stadion. Auf zum großen Spiel.

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