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FC Augsburg: Jürgen Rollmann gibt den Philosophen

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Jürgen Rollmann gibt den Philosophen

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    Augsburgs Manager Jürgen Rollmann will sich bei der Suche nach einem Torwart nicht hetzen lassen.
    Augsburgs Manager Jürgen Rollmann will sich bei der Suche nach einem Torwart nicht hetzen lassen. Foto: Ulrich Wagner

    Aristide Bancé, 28, hat ein Tor erzielt. Endlich. Seine Mannschaft hat gewonnen. „Leider hat er das Tor am falschen Ort gemacht. Auf jeden Fall freue ich mich, dass er getroffen hat“, sagt Jürgen Rollmann, Manager Sport beim FC Augsburg. Denn sein Problemstürmer führte nicht den Tabellenletzten der Bundesliga zum Sieg, sondern seine Wahlheimat Burkina Faso. Mit einem verwandelten Foulelfmeter (24.) brachte er Burkina Faso beim Freundschaftsspiel in der Demokratischen Republik Kongo mit 1:0 in Front. Es war das Endergebnis.

    Normalerweise finden die Bundesliga-Manager solche Länderspielpausen ohne Pflichtspiele unter der Woche unnötig wie einen dicken Furunkel. Viel Reisestress, Verletzungsgefahr und so weiter. Es gibt nachvollziehbare Kritikpunkte an diesen Freundschaftsspielen.

    Rollmann sieht Abstellungen als Auszeichnung

    Rollmann sieht das anders. „Wir sind nicht Bayern München oder eine andere Spitzenmannschaft, bei der eine englische Woche die andere jagt. Wir haben keine Probleme mit den Abstellungen.“ Es sei eine Auszeichnung, wenn zum Beispiel Kevin Vogt und Matthias Ostrzolek in der U-21-Nationalmannschaft spielen. Im Fall Bancé hofft er, dass die Luftveränderung dem verhinderten Stürmer gutgetan hat: „Vielleicht war es gut, dass er mal ein paar Tage weggekommen ist.“ Und getroffen hat. Denn dies ist ihm bisher in elf Spielen in der Bundesliga für den FCA noch nicht gelungen.

    Dabei hatten die Verantwortlichen und seine Fans gehofft, dass der bullige Stoßstürmer an seine Zeiten beim FSV Mainz anschließen könnte. Es gab Lob für die Verpflichtung von Bancé im Sommer. Für die 05er erzielte der 28-Jährige von 2008 bis 2010 in 67 Spielen 28 Tore – immerhin zehn davon in der Bundesliga. Allerdings versuchte sich Bancé danach in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Abu Dhabi und in der Türkei – ohne Erfolg. FCA: Mit Amsif gegen

    Jetzt im Herbst ist die Vorfreude der Ernüchterung gewichen. Noch hat man beim FCA Geduld. Doch dass Bancé beim Gastspiel am Samstag (15.30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt von Beginn an spielen wird, ist eher unwahrscheinlich. Schließlich kam er erst gestern zurück, während sein Konkurrent Sascha Mölders die Woche über schon kräftig trainierte.

    Klavan und Amsif sagten Länderspiele ab

    Wie übrigens auch Ragnar Klavan. Der Innenverteidiger hätte mit Estland im Oman spielen können, doch er sagte ab. Klavan bereitete sich lieber in Augsburg auf die wichtige Partie in Frankfurt vor. Darüber war Rollmann nicht unglücklich. „Es wäre ein ganz schöner Reisestress gewesen.“ Auch dass Torhüter Mohamed Amsif am Sonntag plötzlich krank wurde und so das Freundschaftsspiel mit Marokko gegen Togo verpasste, löste bei Rollmann keine Panikattacke aus. Amsif war schon am Dienstagvormittag wieder fit. Seinem Einsatz steht am Samstag nichts im Wege.

    Dennoch ist Jürgen Rollmann weiter auf der Suche nach einem Torhüter. Das Risiko nach der Verletzung von Simon Jentzsch nur mit zwei Torhütern (Amsif und Ioannis Gelios) die sechs Spiele bis zur Winterpause zu bestreiten, scheint ihm zu groß. Ob aber Michael Ratajczak, 30, die vakante Planstelle auffüllen wird, ist weiter unklar.

    Zwei Tage trainierte der ehemalige Torhüter von Fortuna Düsseldorf mit. Jetzt überlegt er noch. „Die Entscheidung liegt bei ihm“, sagt Rollmann, ohne ungeduldig zu wirken. „Man muss warten können, ohne das Warten als warten zu empfinden“, philosophierte der studierte Kommunikationswissenschaftler gestern. Einfacher ausgedrückt: Man sieht sich weiter nach anderen Kandidaten um.

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