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FC Augsburg: Viagogo-Gegner: "Fragwürdige Methoden"

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Viagogo-Gegner: "Fragwürdige Methoden"

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    Alexander Süßmair fordert weiterhin eine Beendigung der Kooperation zwischen dem FC Augsburg und Viagogo
    Alexander Süßmair fordert weiterhin eine Beendigung der Kooperation zwischen dem FC Augsburg und Viagogo Foto: Ulrich Wagner

    Alexander Süßmair, 36, Mitglied des FCA-Fanklubs Burning Nuts, ist einer der Sprecher der Viagogo-Gegner. Der gelernte Chemielaborant war zuletzt Mitglied des Bundestages für die Linken und ist ehrenamtlicher Stadtrat in Augsburg.

    Warum hat die Fan-Szene so Angst vor Viagogo?

    Süßmair: Viagogo will den Ticketmarkt in Deutschland beherrschen und langfristig maximale Gewinne aus dem Ticketverkauf erzielen. Dadurch werden die Karten natürlich teurer. Dafür gibt es Belege in anderen Ländern. Dass sie dafür auch gegen Verträge verstoßen und fragwürdige Methoden anwenden, darüber wurde schon mehrfach berichtet.

    Nach der Aufregung im Sommer war es  zuletzt sehr ruhig geworden um das Thema Viagogo beim FCA. Warum?

    Süßmair: Das war uns nicht so unrecht. Uns war klar, wenn die Saison startet, legt der Großteil der Fans den Fokus wieder auf das Sportliche. Das war nach der Konfrontation im Sommer, die man vielleicht hätte vermeiden können, ganz gut so. Da konnten wir, der harte Kern, in Ruhe das Konzept ausarbeiten.

    Aus wie vielen Leuten besteht dieser harte Kern?

    Süßmair: Es sind um die zehn Leute, die sich wirklich eingehend mit diesem Thema beschäftigen.

    Blicken Sie da nicht ein wenig neidisch nach Hamburg oder nach Schalke? Da hatte der Viagogo-Protest ganz andere Ausmaße und ja auch mehr Erfolg?

    Süßmair: Naja, es ist für uns ein positives Beispiel, wie wichtig den Verantwortlichen dort die Meinung der Fans ist. Aber unsere Fan-Szene und letztlich auch der FCA machen seit dem Aufstieg in die zweite Liga einen Entwicklungsprozess durch. Wenn wir eine Lösung finden, mit der beide Seiten zufrieden sind und man dann mehr Rücksicht auf die aktive Fan-Szene nimmt, wäre das ein gutes Ergebnis.

    Sie haben jetzt Einsicht in einige Unterlagen bekommen. Glauben Sie, dass Sie die finanziellen Einbußen auffangen könnten, sollte es zu einer Trennung kommen?

    Süßmair: Ich bin recht zuversichtlich gestimmt, da der Vorstandsvorsitzende Walther Seinsch ja schon im August erklärt hat, dass ihm klar ist, dass wir nur einen kleineren Teil der Ausfälle kompensieren können. Wir wollen jetzt zusammen mit dem FCA nach Lösungen suchen.

    Warum ist das Thema weiter so wichtig für Ihre Gruppierung? Die Spiele beim FCA sind selten ausverkauft. Man könnte auch sagen, lassen wir es gut sein und nehmen das Sponsorengeld.

    Süßmair: Für uns ist das Thema weiter wichtig, da es hier auch um die Reputation des Vereines geht. Viagogo hat beim Versuch, in der Bundesliga Fuß zu fassen, heftige Rückschläge erlitten. Wir wollen nicht, dass der FCA einer von den ganz wenigen Vereinen in der Bundesliga ist, die mit Viagogo kooperieren. Wir denken, das könnte sogar potenzielle Sponsoren abschrecken.

    Warum?

    Süßmair: Ich erinnere nur an die Sache mit dem DFB, als auf der Viagogo-Plattform schon weit vor dem offiziellen Vorverkaufsstart Karten angeboten wurden, die es faktisch noch gar nicht gab. Zudem kam es bei anderen Bundesliga-Vereinen ja zu Vertragsbrüchen. Der Ruf von Viagogo ist nicht der beste.

    Interview:

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