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FC Augsburg: Wird Konstantinos Stafylidis die Überraschung der Saison?

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Wird Konstantinos Stafylidis die Überraschung der Saison?

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    Konstantinos Stafylidis überzeugt bei seinem Blitzdebüt beim FC Augsburg.
    Konstantinos Stafylidis überzeugt bei seinem Blitzdebüt beim FC Augsburg. Foto: Siegfried Kerpf

    Der junge Linksverteidiger der griechischen Nationalmannschaft war Michael Reschke, 57, bei der U-19-Europameisterschaft 2012 in Estland sofort ins Auge gestochen. Damals war Reschke noch Team-Manager bei Bayer Leverkusen und mitverantwortlich für die Transfers von unter anderem Arturo Vidal, Stefan Kießling oder Bernd Leno.

    Der 18-jährige Konstantinos Stafylidis war mit seinen Kollegen die Turnier-Überraschung. Im Halbfinale gewann Griechenland gegen England mit 2:1 n.V., im Finale unterlagen die Außenseiter gegen Spanien nur knapp mit 0:1. „Stafylidis ist mir damals wegen seines enormen und klugen Offensivdrangs und seiner sehr guten Pass- und Schusstechnik aufgefallen“, sagte Reschke, der seit Juni 2014 als Technischer Direktor beim FC Bayern München arbeitet, am Montag gegenüber unserer Redaktion.

    Der FC Augsburg holte Stafylidis für 2,5 Millionen

    Damals griff Reschke sofort zu. Bayer holte Stafylidis von Paok Saloniki an den Rhein. „Bei so einem jungen Spieler ist immer Vision und auch Spekulation dabei“, sagt Reschke. Am Ende konnte sich Stafylidis bei Bayer aber nicht durchsetzen. Ganze sieben Minuten spielte er in der Bundesliga. Darum ließ er sich vergangene Saison zum englischen Zweitligisten FC Fulham ausleihen. Nach seiner Rückkehr im Juli war seine Situation in Leverkusen aber unverändert. Dort muss der Kader in allen Teilen Champions-League-Anforderungen genügen. Auf seiner Position als Linksverteidiger erwies sich Wendell als unüberwindbares Hindernis.

    Das Programm des FCA und seiner direkten Konkurrenten:

    FC Augsburg (39 Punkte): SC Paderborn (A/3:0 Hinspiel), VfB Stuttgart (H/1:0), Hamburger SV (A/3:1), 1. FC Köln (H/2:1), FC Bayern München (A/0:4), Hannover 96 (H/0:2), Borussia Mönchengladbach (A/2:1)

    Schalke 04 (40 Punkte): SC Freiburg (H/0:2 Hinspiel), VfL Wolfsburg (A/3:2), 1. FSV Mainz 05 (A/4:1), VfB Stuttgart (H/4:0), 1. FC Köln (A/1:2), SC Paderborn (H/2:1), Hamburger SV (A/0:0)

    TSG Hoffenheim (37 Punkte): 1. FC Köln (A/3:4), FC Bayern München (H/0:4), Hannover 96 (A/4:3), Borussia Dortmund (H/0:1), Eintracht Frankfurt (A/3:2), Bayer 04 Leverkusen (A/0:1), Hertha BSC (H/5:0)

    Eintracht Frankfurt (35 Punkte): FC Bayern München (A/0:4), Borussia Mönchengladbach (H/3:1), Borussia Dortmund (A/2:0), Werder Bremen (A/5:2), TSG 1899 Hoffenheim (H/2:3), Hertha BSC (A/4:4), Bayer 04 Leverkusen (H/1:1)

    Werder Bremen (35 Punkte): VfB Stuttgart (A/2:0), Hamburger SV (H/2:0), SC Paderborn (A/4:0), Eintracht Frankfurt (H/2:5), Hannover 96 (A/3:3), Borussia Mönchengladbach (H/1:4), Borussia Dortmund (A/2:1)

    Borussia Dortmund (33 Punkte): Borussia Mönchengladbach (A/1:0), SC Paderborn (H/2:2), Eintracht Frankfurt (H/0:2), TSG 1899 Hoffenheim (A/1:0), Hertha BSC (H/0:1), VfL Wolfsburg (A/2:2), Werder Bremen (H/1:2)

    Der FCA nützte die Situation und griff für 2,5 Millionen Euro zu. Stafylidis, 21, erhielt als möglicher Baba-Nachfolger auf der linken Abwehrseite vorerst einen Vertrag bis 2017 mit einer Option auf eine Verlängerung. Für Reschke ist die Stafylidis-Verpflichtung ein kluger Schachzug: „Mit Stafylidis bleibt der FCA seiner erfolgreichen Vereinsphilosophie treu, Spieler mit Potenzial zu holen. Er hat nicht umsonst schon in der griechischen A-Nationalmannschaft gespielt.“

    Warum, das deutete „Stafy“, wie er genannt wird, am Samstag an. Nach nur zwei Trainingseinheiten spielte der Linksfuß, der in Thessaloniki geboren ist, gegen Frankfurt von Beginn an. „Ich war schon überrascht, als ich meinen Namen in der Startelf las“, sagte er. FCA-Trainer Markus Weinzierl hatte ihm bewusst den Vorzug vor Philipp Max, 21, gegeben: „Wir holen ja, was wir kennen. Ich musste mich zwischen zwei und sechs Tagen Training entscheiden. Da ist nicht viel Unterschied, zumal Philipp Probleme an der Hüfte hatte. Wenn ein Spieler wie Baba so spät am Ende der Transferperiode geht, musst du ein gewisses Risiko eingehen.“

    Stafylidis spricht kaum Deutsch, fügt sich aber gut ein

    Dafür wurde Weinzierl belohnt. Stafylidis fügte sich nach anfänglicher Nervosität gut ein, auch wenn er noch kaum Deutsch spricht und noch nicht alle Vornamen seiner Mitspieler kennt: „Rechts, links, vorne, hinten, das geht schon“, erklärte er in Englisch nach seinem ersten Bundesliga-Spiel über 90 Minuten. Dass sein Debüt beim 1:1 nicht perfekt verlief, lag auch an Schiedsrichter Florian Meyer. Stafylidis: „Vor dem Gegentor bin ich klar gefoult worden. Ich werde voll getroffen. Es war gefährliches Spiel.“ Meyer und sein Linienrichter sahen es nicht so, Frankfurt gelang nach der Balleroberung der Ausgleich. Trotzdem bekam der neue Linksverteidiger Lob von Manager Stefan Reuter: „Man hat nicht gemerkt, dass er erst zwei Tage mittrainiert hatte.“

    Konditionsschwierigkeiten hatte Stafylidis auf jeden Fall nicht. Denn beim Zweitligisten Fulham trainierte ihn Felix Magath mehrere Monate. Der wurde später entlassen. „Alles, was man aus den Medien über ihn hört, ist wahr. Aber das Training war gut, von Magath habe ich viel gelernt. England war eine gute Erfahrung, aber auch anstrengend“, erzählte Stafylidis über das Stahlbad zweite englische Liga. Samstag –Mittwoch – Samstag ist dort der Rhythmus. Auf dem Platz musste er sich gegen physisch weit überlegene Gegenspieler durchsetzen. Am Ende kam er auf 38 Punktspiele.

    Michael Reschke ist von seinem ehemaligen Schützling auf jeden Fall überzeugt: „Er ist ein spannendes Projekt, er kann für Augsburg die positive Überraschung der Saison werden.“ Vielleicht sogar so eine wie Abdul Rahman Baba? Die England-Erfahrung hat der Grieche dem Ghanaer noch voraus. Baba stand am Wochenende noch nicht im Kader des FC Chelsea.

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