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Mausarm ade!

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Mausarm ade!

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Mausarm ade!

Mit brennenden Schmerzen in Hand und Unterarm macht sich der Mausarm - medizinisch auch Repetitives Strain-Injury-Syndrom genannt - bemerkbar. "Der Mausarm entsteht durch eine Fehlbelastung. Wer mit der Maus arbeitet, macht viele kleine, gleichartige Bewegungen, der Muskel möchte jedoch eigentlich mehr Bewegung haben", erklärt Dietrich Bornemann, Facharzt für Orthopädie.

Als Epidemie bezeichnet Ergonomie-Ingenieur Ahmet Çakir die Krankheit: "Wir nutzen den Computer nicht nur auf der Arbeit, sondern führen dieselben Bewegungen sogar am heimischen Rechner aus - das ist eine hohe Belastung für Hand und Arm", sagt der Spezialist vom Berliner Institut für Arbeits- und Sozialforschung Ergonomic.

Ergonomie allein reicht nicht aus

Um dem Mausarm vorzubeugen, reicht eine ergonomische Maus allein nicht aus. "Denn die perfekte ergonomische Maus gibt es nicht", erklärt Arbeitspsychologe Oliver Christ von der Technischen Universität Darmstadt. Jede Hand sei anders und daher sei auch nicht jede Maus für jeden Anwender geeignet. Für Personen, die eher selten mit der Maus arbeiten, reicht eine ergonomische Maus, deren Rücken rund ist, sich der Hand anpasst und bei der die Finger leicht gespreizt und locker liegen können.

Manche Hersteller bieten Mäuse in verschiedenen Größen sowie für Rechts- oder Linkshänder an. Hier gilt es, ausprobieren, was sich gut anfühlt. Auch Mäuse, die für Rechts- und Linkshänder geeignet sind, können Abhilfe schaffen, wenn man sich angewöhnt, auch die jeweils andere Hand zur Führung der Maus zu nutzen. "Je unterschiedlicher die Beanspruchung der Muskeln, desto besser ist das für den Arm", erklärt Christ. Daher raten die Experten, nicht nur die Maus, sondern möglichst viele verschiedene Eingabegeräte zu nutzen.

"Bei der herkömmlichen Maus muss die Hand nach innen verdreht werden, um die Maus greifen zu können", erklärt Çakir. Ein gesünderes Eingabegerät sei beispielsweise die Vertikal- oder Hochkant-Maus. Diese Maus wird ähnlich wie ein Joystick gehalten. Für Büroarbeiten ausreichend ist auch eine Rollermaus. "Diese liegt vor der Tastatur und ist symmetrisch", erläutert Çakir.

Tablett bringt Abwechslung

Noch besser sei eine Stiftmaus als Eingabegerät. Wer viel mit der Maus arbeitet und Platz auf dem Schreibtisch hat, der kann auch über die Anschaffung eines Grafiktabletts nachdenken, das ebenfalls mit einem Stift bedient wird. "Das Tablett ist ein absolutes Zeigeinstrument, die Bedienfläche entspricht dem verkleinerten Bildschirm. Dadurch erübrigen sich wiederholende Bewegungen", so Çakir.

"Viele Befehle lassen sich auch ohne Maus erledigen", sagt Nils Graf Stenbock-Fermor, Orthopäde aus Aachen. Das Touchpad vom Laptop sollte man daher genauso nutzen wie Befehle über Tastenkürzel. Kommt es trotz vorbeugender Maßnahmen zu ständigen Schmerzen in Hand oder Arm, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

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