Teekultur - Woher stammt unser Tee und wie genießt man ihn in anderen Ländern?
Ob vornehm wie in Großbritannien oder traditionell wie in China, in jedem Land schlürft man seinen Tee anders.
China ist das Mutterland des Teeanbaus. Wenn man der Legende der Chinesen Glauben schenken darf, fing alles an einem Frühlingsabend im Jahre 2737 v. Chr. an. Damals kochte der chinesische Kaiser Shen Nung („der Sohn des Himmels“) unter einem Baum heißes Wasser. Ein leichter Windstoß trug die Blätter des Baumes in das Wasser. Es verfärbte sich hellgrün und nahm einen herrlichen Duft an. Der Kaiser probierte das neuartige Getränk und war sofort begeistert.
Heute trinken die meisten Chinesen grünen, ungesüßten Tee. Die Sorten sind wie folgt eingeteilt: Grüner Tee, Weißer Tee, Gelber Tee, Oolong Tee, Pu-Erh Tee und Roter Tee (= schwarzer Tee)
Teezeremonie Eine der bekanntesten Zeremonien in China ist die Gongfu Cha. Der Teemeister reinigt zuerst das Teegeschirr mit heißem Wasser und übergießt anschließend damit die Oolong-Teeblätter. Dieser Tee wird noch nicht getrunken, da es sich dabei nur um den „Aufguss des guten Geruchs“ handelt. Ein weiteres Mal füllt der Meister die Kännchen mit Wasser und lässt den Tee bis zu 30 Sekunden ziehen. Dann gießt er den Tee in die Teeschalen das ist der „Aufguss des guten Geschmacks“. Diese Prozedur wird mit demselben Tee so oft wie möglich wiederholt. Deshalb schmeckt jeder Aufguss anders.
In Indien wird der Tee „Chai“ genannt und erst seit dem 17. Jahrhundert angebaut. Man bekommt ihn an jeder Straßenecke und zu jedem Gericht serviert. Eine richtige Teezeremonie gibt es nicht. Im Nordosten des Landes wird der Tee gesalzen. Ziegenmilch wird zur Verfeinerung des Tees verwendet, ebenso wie Zimt, Anis und Nelken.
Großbritannien Das Teetrinken ist ein fester Bestandteil der britischen Lebensart. Die Anfänge des Tees liegen wie in Indien im 17. Jahrhundert. Zu Beginn wurde der Tee aus China importiert, was teuer und somit nur für die Oberschicht erschwinglich war. Er galt als Statussymbol. Früher wie auch heute ist es üblich zur „ tea time“ Teebrot oder Teekuchen zu servieren. Und natürlich haben die Briten auch ihre eigenen Teeregeln.
„British Tea Rules“:
- Der Gastgeber schenkt den Gästen immer den Tee ein
- Es dürfen keine Klirrgeräusche beim Umrühren des Tees entstehen
- Der Tassenhenkel wird nur mit Daumen und Zeigefinger gehalten, um die Entfernung von Tasse und Unterteller minimal zu halten
- Der Tee wird nur in kleinen Schlückchen getrunken
- Rauchen ist während des Teetrinkens verboten
Russland Tee ist in Russland ein fester Bestandteil der Kultur. Traditionell verwenden die Russen zur Herstellung von Tee einen Samowar, dies bedeutet übersetzt „Selbstkocher“. Es handelt sich bei dem Samowar um eine Teemaschine. Die besteht aus einem großen, kupfernen Wasserkessel und einem Wasserhahn. Früher wurde der Samowar mit Petroleum oder Holzkohle beheizt. Heute funktioniert er elektrisch. Üblicherweise trinkt man in Russland schwarzen Tee. Gesüßt wird mit Zucker, Honig und Marmelade.
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