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Fußball: Die Heimschwäche des FCA

Fußball

Die Heimschwäche des FCA

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    Etliche der Heimniederlagen in jüngster Zeit konnte sich FCA-Kapitän Paul Verhaegh nicht so recht erklären. Gegen Darmstadt soll es besser werden.
    Etliche der Heimniederlagen in jüngster Zeit konnte sich FCA-Kapitän Paul Verhaegh nicht so recht erklären. Gegen Darmstadt soll es besser werden. Foto: Ulrich Wagner.

    zu den gängigen Ansichten in der Fußball-Bundesliga zählt, Heimspielen eine besondere Bedeutung beizumessen. So seien Erfolge im eigenen Stadion für den Klassenerhalt unabdingbar. Heißt es. Dies widerlegt jedoch der FC Augsburg. Die Mannschaft zeichnete in der jüngsten Vergangenheit aus, vor allem in fremden Arenen zu punkten. Doch warum behält der FCA so selten zuhause die Zähler? Fragen und Antworten vor dem heutigen Heimspiel gegen Darmstadt 98.

    Wie sieht die Bilanz der aktuellen und der vergangenen Spielzeit im eigenen Stadion aus?

    Auffällig war die Heimschwäche in der Spielzeit 2015/16. Lediglich drei Siege verbuchten die FCA-Profis in der Augsburger Arena: gegen Hannover (2:0, 5. Spieltag), gegen Schalke (2:1, 16.) und gegen Stuttgart (1:0, 30.). In der Heimtabelle rangierte der FCA letztlich auf dem Relegationsplatz gegen den Abstieg. Dieser Trend der Heimschwäche zeichnet sich in der laufenden Saison erneut ab; in den beiden Begegnungen gegen Wolfsburg (0:2) und Mainz (1:3) kassierte der FCA Niederlagen.

    Waren nur die Ergebnisse schlecht oder ebenso die Leistung der Mannschaft?

    Vorwiegend in der Vorrunde 15/16 lieferte der FCA biedere Vorstellungen ab. Gerade die Niederlagen gegen Ingolstadt (0:1), gegen Darmstadt (0:2) und gegen Bremen (1:2) enttäuschten das Augsburger Publikum. Gegen Mainz (3:3) und Leverkusen (3:3) verspielten die Augsburger zudem in den letzten Minuten einen knappen Vorsprung. Gute Leistungen streute der FCA selten ein, manch einer wird sich noch an das Unentschieden gegen Borussia Mönchengladbach erinnern.

    Wie schafft es der FCA, trotz dieser Heimschwäche die Liga zu halten?

    Weil er in fremden Stadien zu den effektivsten Vereinen der Bundesliga zählt. 23 von 38 Punkten holten die Augsburger in der Saison 2015/16 auswärts. Würde nur die Auswärtstabelle zählen, hätte der FCA erneut im Europapokal antreten dürfen. Fünfter war er am Saisonende. Interessant dabei: Auch der heutige Gegner sicherte sich in der Fremde den Klassenerhalt. Darmstadt lag in der Auswärtstabelle sogar vor dem FCA, holte in dieser Kategorie 26 Punkte. Zuhause jedoch ist Darmstadt ein Absteiger gewesen (12 Punkte, 17. Platz).

    Wie lässt sich dieser Gegensatz erklären?

    Ein Ansatz ist die taktische Ausrichtung. In der Bundesliga spielen einerseits Spitzenteams mit Ausnahmekönnern, andererseits bewegen sich etliche Teams auf Augenhöhe. Gerade diese setzen meist auf Sicherheit, wollen defensiv sicher stehen und durch schnelles Umschalten und Gegenangriffe zum Erfolg kommen. Auch der FCA verfolgt diese Strategie. Er verfügt nicht über die herausragenden Individualisten, die auf engstem Raum Situationen im Eins-gegen-Eins lösen können und so im letzten Drittel des Spielfelds für Überzahl sorgen. Torhüter Marwin Hitz bestätigt: „Ein Grund ist sicher, dass die Gegner bei uns mittlerweile gerne sehr abwartend spielen. Da wollen wir noch bessere Lösungen finden.“ Ist der FCA zu Eigeninitiative gezwungen, fehlen ihm meist die spielerischen Mittel.

    Leverkusen, Dortmund und Bayern treten offensiver auf. Warum klappt es dennoch zu selten mit Heimpunkten?

    Weil diese Teams über qualitativ hochwertige Kader verfügen. Ribéry, Robben, Castro, Götze und Co. besitzen die Fähigkeiten, mit perfekten Ballannahmen und temporeichen Dribblings den Unterschied auszumachen. Spielentscheidend ist oft, wie lange der Gegenüber einen Gegentreffer vermeiden kann. Gerät der FC Augsburg in Rückstand, wie etwa gegen Mainz, muss er seine Spielidee anpassen: Er kann sich nicht mehr auf Ordnung in der Defensive beschränken, muss selbst mit mehr Risiko handeln. Das kann gut gehen, wie etwa gegen Mainz, als der FCA ausglich, das kann aber auch in einem Spiel entscheidenden Kontertor enden – wie gegen Wolfsburg.

    Wie will Trainer Dirk Schuster die schwache Heimbilanz gegen Darmstadt aufhübschen?

    Dass er von seiner grundlegenden Taktik abrückt, scheint unwahrscheinlich. In Darmstadt hatte Schuster Erfolg mit einer auf Sicherheit bedachten Spielweise. Die ersten Partien mit dem FCA verrieten: Ähnliches hat Schuster in Augsburg vor. Wie er sein Offensivspiel beleben will, erklärte er vor dem Spiel. Die individuelle Klasse soll den Unterschied ausmachen. „Wir werden versuchen, mit neuem Personal offensive Qualität in die Mannschaft hineinzupflanzen“, kündigte Schuster an. Daher kehrt wohl Angreifer Raul Bobadilla in die Startelf zurück.

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