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FCA: Ein Fingerzeig von Marcel Heller

FCA

Ein Fingerzeig von Marcel Heller

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    Marcel Heller bereitete das 2:2 mit seiner Flanke auf Sergio Cordova mustergültig vor.
    Marcel Heller bereitete das 2:2 mit seiner Flanke auf Sergio Cordova mustergültig vor. Foto: Ulrich Wagner

    Nein, Marcel Heller wollte sich nicht in die Schar der Gratulanten einreihen, die sich um Sergio Cordova bildete, nachdem der Neuzugang aus Venezuela in der 89. Minute den 2:2 (1:2)-Endstand für den FC Augsburg gegen Borussia Mönchengladbach erzielt hatte.

    Dabei hätte Heller allen Grund gehabt, sich mit Cordova direkt vor der Nordkurve feiern zu lassen. Hatte der 31-jährige Außenbahnspieler doch die Flanke gegeben, die Cordova dann direkt aus der Luft mit dem linken Fuß ins Gladbacher Netz beförderte. Die WWK-Arena, die mit 29243 Zuschauern nicht ganz ausverkauft war, stand kopf.

    Doch Heller hatte anderes vor. Mit ausgestrecktem Zeigefinger lief er direkt zur Auswechselbank und deutete auf Stefan Reuter, den Geschäftsführer Sport. So als wollte der 31-Jährige sagen: Seht her, man holt so einen wie mich nicht, um ihn dann auf die Bank zu setzen. Und da schon gar nicht bei seinem 100. Bundesligaspiel.

    99 hatte er zuvor für Eintracht Frankfurt (34) und für den SV Darmstadt (65) absolviert, ehe er im Sommer nach dem Darmstädter Abstieg ablösefrei zum FCA wechselte. „Ich bin hier nach Augsburg gekommen, um weiter in der Bundesliga zu spielen“, hatte Heller bei seiner Vorstellung erklärt. Und dafür lukrative Angebote aus England abgelehnt. „Geld ist nicht alles.“

    Der FCA hatte Heller verpflichtet, um mehr Geschwindigkeit ins Umschaltspiel zu bringen. Mit 35,16 km/h ist der gebürtige Brechender (bei Köln) einer der schnellsten Stürmer der Liga. Beim FCA blieb Heller zunächst im Startblock stecken. Gegen den HSV saß er 90 Minuten auf der Bank, und auch gegen Gladbach musste Heller 76 Minuten warten. Und das hatte an ihm genagt. „Das war nicht böse gemeint“, erklärte er nach dem Schlusspfiff seinen Fingerzeig. „Zum Fußball gehören Emotionen und ich bin ein emotionaler Spieler. Ich saß letzte Woche 90 Minuten auf der Bank, heute auch bis zur 75. Minute, dann habe ich halt Emotionen gezeigt.“

    Stefan Reuter wollte die deutliche Geste nicht überbewerten. „Wahrscheinlich hat er gedacht, wir auf der Bank haben die grandiose Aktion von ihm nicht gesehen. Das haben wir aber schon“, scherzte er und fuhr fort: „Die Reaktion der Spieler, die reingekommen sind, war richtig gut.“ Denn Heller stand in der 76. Minute nicht alleine an der Außenlinie. Mit ihm wechselte Trainer Manuel Baum auch noch Sergio Cordova und Rani Khedira ein. Warum Baum so lange wartete, erklärte Reuter so: „Das Spiel in der zweiten Halbzeit war schon sehr gut, und da hat der Trainer mit den Rotationen einfach gewartet, bis unser Druck etwas weniger geworden ist, um noch mal Impulse zu setzen.“ Baum hatte mit seiner Groß-Rotation alles richtig gemacht. Und das nicht nur für dieses Spiel. Denn die Einwechslung der Neuzugänge hatten einige kritische Fans schon als Schwäche der Transfers gedeutet. Doch mit dem 2:2 war diesen Nörglern der Wind aus den Segeln genommen.

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