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Möbelhaus: Ikea lädt zum Mittagsschlaf: Was hinter der Aktion steckt

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Ikea lädt zum Mittagsschlaf: Was hinter der Aktion steckt

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    Ikea betreibt derzeit 48 Möbelhäuser in Deutschland. Eine neue Aktion soll Käufer zum Mittagsschlaf animieren.
    Ikea betreibt derzeit 48 Möbelhäuser in Deutschland. Eine neue Aktion soll Käufer zum Mittagsschlaf animieren. Foto:  David Ebener (dpa)

    Schlafen ist eine der besten Sachen der Welt. Und dabei bleibt die Welt draußen – und mit ihr aller Stress eines immer effizienteren Arbeitslebens. Einfach hinlegen, abtauchen und entspannen. Wunderbar! Schade, dass in Deutschland der Mittagsschlaf verpönt ist. Nur Kindern und Rentnern wird das Recht auf eine Siesta zugestanden.

    Wer gerne im Büro mal 20 bis 30 Minuten schlummern will, gilt als exzentrisch und faul. Und wo soll er sich auch hinlegen? In lauten Großraumbüros, die zum Leidwesen vieler Beschäftigter Einzelräume abgelöst haben, herrscht das Gesetz der sozialen Kontrolle. Da traut sich kaum einer, den Kopf auf den Schreibtisch zu legen und der Traumwelt einen kurzen Besuch abzustatten, auch wenn manche Experten das für gesund halten.

    Ikea wandelt Matratzenstudios mittags in Schlaf-Studios

    Immerhin scheint jetzt der schwedische Möbel-Riese Ikea den Wünschen seiner Kunden Rechnung zu tragen, die während des Einkaufs eine Pause machen wollten. In einer Pressemitteilung von Dienstag heißt es, die Matratzenstudios in den deutschen Einrichtungshäusern würden von Montag bis Freitag zwischen 12 und 13 Uhr in Schlaf-Zonen umgewandelt. Bei gedimmtem Licht, in die Schrankabteilung verdammten Beratungsständen und abgestellten Hausdurchsagen („Der kleine Kevin sucht seinen Vater Kurt“) könnten die Gäste damit wegdösen. Die Aktion wird vor allem mit wirtschaftlichem Eigennutz begründet: Untersuchungen in China zeigten, die Kaufbereitschaft liege nach einem Nickerchen um 16 Prozent höher als bei einer Vergleichsgruppe, die ohne Ruhezeit zur Kasse geht. Klingt einleuchtend.

    Also warum nicht mal bei Ikea schlafen? Gerade nach einem ausgiebigen Hackfleischbällchen-Mahl, einer die letzten Kräfte raubenden Küchenbestellung und dem Kauf von sechs Metalleierbechern (Modell Påskynda) mit Hühnerfüßchen zum Stückpreis von 0,99 Euro.

    Aprilscherze von Ikea haben Tradition

    Allein das Startdatum des Ikea-Schlaflabors weckt Zweifel, soll die Penn-Aktion doch am heutigen 1. April starten. Ein Anruf in der Pressestelle lässt die dortigen Fachkräfte dann doch einräumen, es handele sich um einen Aprilscherz. Bei den Kollegen vom Handelsblatt war die Geschichte da schon online und wurde zunächst als wahr abgehandelt: „Auf ein Nickerchen im Möbelhaus.“ Doch Aprilscherze haben bei Ikea weltweit Tradition.

    Besonders pfiffige Ideen werden in Australien geboren. Legendär ist eine fingierte Rückrufaktion, wo die Kunden aufgefordert werden, fehlerhafte Inbus-Schlüssel für Linkshänder in das korrekte Rechtshändermodell in den Filialen umzutauschen. Dabei wurde das Ikea-Standardwerkzeug so konstruiert, dass es mit seinen zwei gebogenen Enden für Links- wie Rechtshänder gleichermaßen geeignet ist. Noch witziger wirkt ein April-April-Video der australischen Ikea-Scherzkekse, in dem sie einen Hochstuhl für Hunde mit dem Namen „Hundstol“ anpreisen. Der Vierbeiner sei damit in der Lage, wie ein Kind am Tisch erhöht zu sitzen. In der Rückenlehne befindet sich eine Aussparung, sodass der Hund auch im Hochstuhl mit seinem Schwanz wedeln kann. Für die Füße gibt es eine spezielle Noppenauflage, und zwei Schüsseln für Wasser sowie Hundefutter sind integriert. Ikea denkt eben an alles.

    Skeptisch müsste einen aber die Fußnote zum Preis von 59 Dollar stimmen: „Hund nicht eingeschlossen.“ Doch auch deutsche Ikea-Presseleute sind ironiebegabt: In der Finanzmarktkrise lancierten sie 2009 den Aprilscherz der Matratze „Sultans Tresör“, in der man durch eine Befüllung mit Geldscheinen einen bestimmten Härtegrad erzeugen könne. Ein leichter zu durchschauender Scherz als der mit dem Nickerchen in der Bettenabteilung.

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