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Schulden: Karte: Wie überschuldet sind die Menschen in Bayern?

Schulden

Karte: Wie überschuldet sind die Menschen in Bayern?

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    Vielen Menschen in Deutschland fehlt das Geld.
    Vielen Menschen in Deutschland fehlt das Geld. Foto: Daniel Reinhardt (dpa)

    Die Überschuldung der Deutschen nimmt zu. Nach Angaben des "SchuldnerAtlas Deutschland 2016", herausgegeben vom Inkassounternehmen Creditreform, sind über 6,8 Millionen Bürger über 18 Jahre überschuldet. Das sind 131.000 Personen mehr als 2015. Die Überschuldung der Deutschen hat zum dritten Mal in Folge zugenommen. Als Schuldner gilt, wer einen Antrag auf Restschuldbefreiung stellen muss oder zu einem Inkassofall wird.

    Die Überschuldungsquote liegt in ganz Deutschland bei 10,06 Prozent. Dabei ist die Quote in den neuen Bundesländern (10,43 Prozent) höher als im Westen (10,00 Prozent). Doch die Zahlen täuschen: Gerade in Süddeutschland nahm die Überschuldung im vergangenen Jahr deutlich zu, in Baden-Württemberg um 8,34 Prozent, in Bayern um 7,35 Prozent.

    Immer mehr alte Menschen sind von Überschuldung betroffen

    Bei den Überschuldungen gibt es zwischen den Geschlechtern Unterschiede: Während bei den erwachsenen Frauen nur 7,55 Prozent als überschuldet gelten, sind es bei den Männern 12,72 Prozent. Der "SchuldnerAtlas" macht auch die Altersüberschuldung im Land deutlich. In Deutschland gibt es rund 174.000 überschuldete Menschen über 70 Jahre. Das ist im Vergleich zu 2013 ein Anstieg von über 58 Prozent.

    Positiv ist allerdings, dass die Überschuldungsquote bei den jungen Erwachsenen zurückgegangen ist: Derzeit müssen rund 1,66 Millionen junge Menschen in Deutschland (unter 30 Jahre) als überschuldet eingestuft werden. Das sind 28.000 junge Menschen weniger als im Vorjahr und entspricht einer Quote von 14,5 Prozent.

    Michael Bretz, Pressesprecher von Creditreform, schildert die Gründe für eine Überschuldung: "Ein Hauptgrund ist sicherlich die Arbeitslosigkeit. Dort wo sie groß ist, ist auch die Überschuldung der Menschen groß." Hinzu kämen private Angelegenheiten mit kostspieligen Konsequenzen wie Unterhaltszahlungen oder Krankheiten.

    Die Situation in Bayern: Augsburg schneidet schlecht ab

    Auch in Bayern gibt es große regionale Unterschiede: In den Städten ist die Überschuldung eindeutig am höchsten. In Augsburg sind beispielsweise rund 11 Prozent der Menschen überschuldet, in Nürnberg und Fürth ebenso. In Kempten, Memmingen und Kaufbeuren ist die Überschuldungsquote mit zehn Prozent nur minimal besser. München geht es da mit einer Quote von 8 Prozent noch vergleichsweise gut. 

    Am niedrigsten ist die Überschuldung auf dem Land. Dort schneiden die Landkreise Neuburg-Schrobenhausen, Aichach-Friedberg und Donau-Ries mit einer Überschuldungsquote von 5 Prozent am besten ab. "Es gibt in den Städten mehr überschuldete Menschen, weil dort vor allem auch die Lebensunterhaltungskosten höher sind", sagt Bretz. In einer dörflichen Gemeinschaft gerate man nicht so schnell in eine Überschuldung, in der Stadt sei diese Gefahr aufgrund der größeren Konsummöglichkeiten wesentlich größer.

    "Und doch ist die Überschuldung hierzulande nichts im Vergleich zu der in Großbritannien und den USA", sagt Bretz. In der Tat: In Großbritannien liegt die Überschuldungsquote nach Angaben von Creditreform bei 13,9 Prozent, in den USA gar bei 16,8 Prozent.

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