Auch wenn es Karstadt-Aufsichtsratschef Stephan Fanderl zufolge noch „keine konkreten Schließungsbeschlüsse“ für einzelne Filialen gebe, sind in der Branche die auf der Kippe stehenden Häuser längst bekannt, berichtet das Nachrichtenmagazin Focus.
Demnach hätten 29 der bundesweit 83 Filialen des Essener Warenhaus-Konzerns keine langfristig tragfähige Marktposition. Das Magazin beruft sich auf eine Studie des Handelsexperten Gerd Hessert, der Lehrbeauftragter an der Uni Leipzig ist.
Karstadt-Liste reicht vom Norden bis nach München
Die Liste der bedrohten Häuser reicht von Bremerhaven im Norden über Fulda und Mainz in der Mitte bis München oder Lörrach im Süden. Von den Karstadt-Filialen in unserer Region taucht der Standort Memmingen in der Focus-Liste auf. Er gilt als sehr stark gefährdet. Die Karstadt-Filiale in Augsburg ist dagegen auf der Liste nicht vertreten.
„An den betroffenen Standorten kommt vieles zusammen: Die generelle Konkurrenz durch Online-Anbieter, die sinkende Attraktivität des Warenhauses als Einkaufsstätte, aber auch eine geringe Wirtschaftskraft der Umgebung“, bilanziert Hessert. Er war früher selbst im Karstadt-Management. (mke, afp)