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Kommentar: Opel-Übernahme wäre gefährlich für deutschen Autobauer

Kommentar

Opel-Übernahme wäre gefährlich für deutschen Autobauer

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    Bald französisch? PSA Peugeot Citroën hat Interesse an Opel.
    Bald französisch? PSA Peugeot Citroën hat Interesse an Opel. Foto: Frank Rumpenhorst (dpa)

    Wenn ein Unternehmen ein anderes schluckt, verdienen daran vor allem Investmentbanker. Ihr Geschäft ist es, Konzernen wie General Motors und der Peugeot-Mutter PSA den Mund mit Studien und Charts wässrig zu machen. Oft entpuppen sich die von eigennützigen Finanz-Strategen gegebenen Versprechungen nach Jahren nur als heiße Luft. Dann sind die kapitalistischen Kreuzritter längst zu neuen Opfern für ihre Synergie-Spiele weitergezogen.

    Die gescheiterte Fusion von Daimler und Chrysler, aber auch die misslungene Übernahme von Rover durch BMW sind abschreckende Beispiele dafür. Die Industriegeschichte zeigt immer wieder: Häufig sind Konzerne, die aus sich heraus wachsen, langfristig erfolgreicher, als Firmen, die durch immer neue Zukäufe größer werden wollen. So hat Siemens das ein oder andere Mal kein glückliches Händchen mit Akquisitionen bewiesen.

    Gefahr für deutsche Opel-Standorte

    Die zentrale Frage lautet: Worin liegt die industrielle Logik eines Deals? Oder um es marxistisch zu sagen: Gibt es einen Mehrwert durch eine Allianz? Im Falle von Opel und Peugeot sind Zweifel angebracht. Beide Anbieter sind vor allem in Europa stark. Beide buhlen um Kunden im Massenmarkt. Und beide sind für ihre kleineren und mittelgroßen Wagen bekannt.

    Nach einem Zusammenschluss – so viel zeichnet sich ab – werden die deutschen Opel-Standorte zu den Leidtragenden gehören. Als Käufer verschonen die Franzosen sicher ihre eigenen Werke und Mitarbeiter, zumal auch der Staat an PSA beteiligt ist. Das führt aus deutscher Sicht zwangsläufig zu einer gefährlichen Job-Logik.

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