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Toxoplasmose: Toxoplasmen: Infektion kann offenbar Gedächtnisleistung im Alter senken

Toxoplasmose

Toxoplasmen: Infektion kann offenbar Gedächtnisleistung im Alter senken

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    Unter anderem durch Katzen wird der Erreger der Toxoplasmose verbreitet.
    Unter anderem durch Katzen wird der Erreger der Toxoplasmose verbreitet. Foto:  Patrick Pleul (dpa)

    Kann eine Infektion mit Toxoplasmen die Gedächtnisleistung im Alter beeinflussen? Forscher des Leibniz-Instituts für Arbeitsforschung der TU Dortmund wollen jetzt herausgefunden haben, dass eine solche Infektion das Arbeitsgedächtnis im Alter beeinträchtigen kann.

    Toxoplasmen-Infektion beeinträchtigt laut Studie Gehirnleistung im Alter

    Experten gehen davon aus, dass der Erreger Toxoplasma gondii die Blut-Hirnschranke passieren und sich lebenslang in Nervenzellen einnisten kann. Das nennt man latente Infektion. Eine solche kann laut Forschern der TU Dortmund Gedächtnisleistungen und die subjektive Lebensqualität verschlechtern.

    Für ihre Studie haben die Wissenschaftler zwei Gruppen mit je 42 Personen im Alter von 65 Jahren und älter untersucht. In der einen Gruppe waren Senioren, in deren Blut entsprechende Toxoplasma-gondii-Antikörper entdeckt worden waren. Die zweite Gruppe bildeten Probanden, die keine solche Antikörper besaßen. Alle Studienteilnehmer beantworteten Fragen zu Lebenssituation und Lebensqualität. Darüber hinaus durchliefen sie Tests am PC, die Aufschluss über Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Konzentrationsfähigkeit und Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung geben sollten. Dabei wurde auch die Hirnaktivität der Probanden gemessen. Rohes Fleisch und Katzen sind in der Schwangerschaft gefährlich

    Studie zeigt, dass Erreger Toxoplasma gondii Gedächtnis verschlechtern kann

    Es zeigte sich, dass die Leistungen des Arbeitsgedächtnisses bei den Toxoplasmose-positiven Probanden um 35 Prozent geringer waren als bei den Nicht-Infizierten. Und auch die eigene Einschätzung der Lebensqualität war bei ihnen siginfikant herabgesetzt. Die Überwachung der Hirnaktivität während des Lösens der PC-Aufgaben zeigte zudem einen deutlich geringerer Ausschlag der Hirnpotenziale, die mit Arbeitsgedächtnisfunktionen wie Aktualisierung von Gedächtnisinhalten assoziiert werden.

    Laut Studie liegen diese Unterschiede vermutlich in einem durch die Toxoplasmose-Infektion verursachten Ungleichgewicht des neuronalen Botenstoffhaushaltes von Dopamin und Norepinephrin.

    Ob es einen Zusammenhang zwischen Toxoplasmose und Demenz gibt, soll in zukünftigen Studien ermittelt werden. Toxoplasmen sind vor allem in Verbindung mit gesundheitlichen Risiken in der Schwangerschaft bekannt. Toxoplasmose ist für Schwangere sehr gefährlich, da die Krankheit Auswirkungen auf ungeborene Kinder haben kann. Schwere Missbildungen sind möglich. cch

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