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Krebs-Prävention: Schützt regelmäßiger Sex etwa vor Prostatakrebs?

Krebs-Prävention

Schützt regelmäßiger Sex etwa vor Prostatakrebs?

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    Sex als Vorsorge? Männer, die viel ejakulieren, haben ein geringeres Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken. Das fanden US-Forscher heraus.
    Sex als Vorsorge? Männer, die viel ejakulieren, haben ein geringeres Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken. Das fanden US-Forscher heraus. Foto: Frank May (dpa)

    Häufiger Sex hilft Männern offenbar, ihr Prostatakrebs-Risiko zu verringern. Das wollen US-Forscher herausgefunden haben. Die Wissenschaftler hatten 32.000 Männer 18 Jahre lang beobachtet. Das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken sei bei den Gleichaltrigen geringer, die häufiger ejakuierten. Die Forscher veröffentlichten nun die Studie im Magazin European Urology.

    Regelmäßiger Sex vorbeugend gegen Prostatakrebs?

    Die häufigsten Krebsarten in Deutschland

    Prostatakrebs: Er ist mit rund 65.000 Neuerkrankungen jährlich der häufigste bösartige Tumor bei Männern. Über 12.000 Männer sterben pro Jahr daran. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 83 und 94 Prozent. Risikofaktoren: Männliche Geschlechtshormone sind mit dafür verantwortlich; genetische Vorbelastung.

    Darmkrebs nennt man alle Krebserkrankungen, die den Dickdarm, den Mastdarm oder den After betreffen. Mit 16 Prozent ist er die zweithäufigste Krebsart und mit zwölf bis 14 Prozent die zweithäufigste Krebstodesursache. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 53 und 63 Prozent. Risikofaktoren sind Übergewicht, Bewegungsmangel, ballaststoffarme und fettige Kost, Alkohol, Tabak, erbliche Vorbelastung. Vorsorge ist ab dem 50. Lebensjahr kostenlos.

    Lungenkrebs ist in Deutschland sowohl für Männer als auch für Frauen die dritthäufigste Krebserkrankung. 32.500 Männer und 14.600 Frauen erkranken jährlich daran. Die Prognose für diesen Krebs ist nicht gut: 26 Prozent der erkrankten Männer und zwölf Prozent der Frauen sterben daran. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 13 und 17 Prozent bei Männern, zwischen 13 und 19 Prozent bei Frauen. Risikofaktoren sind Rauchen, Asbest- oder Radonbelastung. Obst und Gemüse wirken sich schützend aus.

    Brustkrebs (bei Frauen) Über 60.000 Frauen erkranken daran. Im Schnitt sind sie dann 64 Jahre alt. Seit 1990 geht die Zahl der Erkrankten zurück. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 83 und 87 Prozent. Risikofaktoren sind Kinderlosigkeit, ein höheres Alter bei der ersten Geburt, der späte Eintritt in die Wechseljahre, Einnahme der Pille, Alkohol, Rauchen, Bewegungsmangel.

    Häufiger Sex schützt also offenbar vor Krebs. Prostatakrebs ist für etwa 15 Prozent aller neuen Krebsdiagnosen weltweit verantwortlich. Doch es gab auch Kritik an der Studie: Wissenschaftler bemängelten, dass die Erkrankung dabei nur auf einen Aspekt reduziert werde. Sie vermuteten vielmehr das Zusammenspiel von Alter, Erbmaterial, Gewicht und Lebensstil als Grund für Prostatakrebs.

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    Prostatakrebs: Risiko verringern durch Ejakulation

    Während der Studie traten 1.041 Fälle von Prostatakrebs bei Männern auf, die maximal sieben Mal im Monat ejakulierten. Wenn Probanden maximal 21 Mal im Monat ejakulierten, konnten die Mediziner dagegen feststellen, dass ihr Risiko für die Entstehung von Prostatakrebs drastisch sank und nur 290 Fälle der Erkrankung auftraten, erklären die Experten. In Bayern werden bei Männern am häufigsten Tumore der Prostata diagnostiziert, bei den Frauen Brustkrebs.

    Prostatakrebs ist schwer festzustellen. Meist sind regelmäßige Untersuchungen beim Urologen notwendig. Ein neues Diagnosetool soll die Untersuchung nun erleichtern. Britische Forscher haben ein Gerät entwickelt, dass anhand des Urins erkennt, ob der Patient an Prostatakrebs leidet.

    Prostatakrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Männern. In Deutschland sterben drei von Hundert Männern an Prostatakrebs. Das neue Diagnose-Gerät kann die Erkrankung förmlich "riechen".

    So wurde Prostatakrebs bisher untersucht

    Bisher war eine regemäßige Untersuchung beim Urologen notwendig, um die Krankheit zu diagnostizieren. Für die meisten Männer eine unangenehme Prozedur.Wissenschaftler der „ University of Liverpool“ und der „University of the West of England“(UWE Bristol) entwickelten jetzt ein Gerät, dass in der Lage ist, Prostatakrebs im Urin zu „riechen“. Die Forscher veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift „Journal of Breath Research“.

    Gerät stellt Krebs am Urin fest

    Der sogenannte „Odoreader“ könnte Männern nutzen, die ein erhöhtes Risiko für Prostatakrebs haben. Das Gerät arbeite wie eine elektronische Nase. Es identifiziert Muster von Verbindungen der Krebserkrankungen im Urin. Es wird ein Algorithmus ermittelt, anhand der Positionierung der Prostata können die Ärzte dann festestellen, ob eine Krebserkrankung vorliegt, sagt Professor Norman Ratcliffe von der "UWE Bristol".

    In der Studie wurden insgesamt 155 Männer getestet. Das Gerät soll Prostatakrebs mit einer Genauigkeit von 95 Prozent identifiziert haben. sry-/AZ

    Krebs: In Bayern erkranken immer weniger Menschen

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