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Ohren: Ohrenschmalz besser nicht mit Wattestäbchen entfernen

Ohren

Ohrenschmalz besser nicht mit Wattestäbchen entfernen

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    Ohrenschmalz nicht mit Wattestäbchen reinigen! Das kann schädlich sein.
    Ohrenschmalz nicht mit Wattestäbchen reinigen! Das kann schädlich sein. Foto: Kaarsten - Fotolia.com

    Womit reinigt man seine Ohren am besten? Was hilft gegen Ohrenschmalz? Wattestäbchen! Würde man jedenfalls denken. Stimmt aber nicht. Denn Q-tips und ähnliche Produkte können sogar gefährlich sein, wenn man sie falsch anwendet. Deshalb sollte man laut Joachim Wichmann, dem Vizepräsidenten des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte lieber auf Wattestäbchen verzichten. Auch von Tropfen und Sprays für die Ohren raten Experten ab.

    Wattestäbchen helfen nicht gegen Ohrenschmalz

    Statt den Gehörgang mit einem Wattestäbchen vom Ohrenschmalz zu befreien, schiebe man den Dreck sogar noch tiefer hinein, sagt der Experte. Der Gehörgang laufe nämlich nach innen spitz zu. "Versuchen Sie mal, einen Trichter mit einem Wattestäbchen zu reinigen. Den verstopfen Sie damit nur", erklärt Wichmann.

    Wer nicht vorsichtig ist, kann sich im schlimmsten Fall mit dem Wattestäbchen sogar das Trommelfell durchstoßen. Das ist laut Wichmann sehr schmerzhaft. Nicht immer wächst das Loch wieder von alleine zu. Dann ist eine Operation nötig.

    Manche Menschen greifen nicht nur zu Wattestäbchen, sondern zu weitaus radikaleren Mitteln. Wichmann kennt sogar Fälle, in denen Büroklammern gegen Ohrenschmalz eingesetzt wurden. Das sei richtig gefährlich. Es sollte allgemein darauf verzichtet werden, Ohrenschmalz eigenhändig zu entfernen.

    Ohrenschmalz besser vom Experten entfernen lassen

    Normalerweise reinigen sich Ohren selbst. Doch nicht bei allen Menschen verschwindet der Ohrenschmalz von alleine. Das ist zum Beispiel bei älteren Menschen oder Schwimmern der Fall. Manche Menschen haben auch einfach verwinkelte Gehörgänge.

    Wichmann empfiehlt Betroffenen, den Ohrenschmalz nicht mit Wattestäbchen zu entfernen, sondern die Ohren von Experten säubern zu lassen. Das sei die sicherste und effektivste Methode.

    Ohren reinigen: Q-tips wurden in den 1920er Jahren erfunden

    Nach Angaben der Herstellerfirmen hat der US-Amerikaner Leo Gerstenzang 1926 zum ersten Mal ein sieben Zentimeter langes Stäbchen aus Birkenholz an beiden Enden mit Baumwollwatte umwickelt. Seine Frau hatte ihn auf die Idee gebracht, weil sie häufig mit einem kleinen Wattebausch an der Spitze eines Zahnstochers die Ohren ihres Babys reinigte. Gerstenzang nannte seine Erfindung "Q-tips", wobei Q für Qualität stehen sollte. Name und Form haben sich bis heute gehalten, auch wenn die Stäbchen inzwischen aus Kunststoff hergestellt werden. dpa/AZ

    Mehr zum Thema:

    Was der Ohrenschmalz über das Leben eines Wales verrät: Ohrenschmalz von Walen kann Auskunft geben über das Liebesleben und die Schadstoffbelastung der Meeressäuger. Das hat ein Forscherteam um Sascha Usenko von der Baylor Universität in Waco (US-Bundesstaat Texas) bei der Untersuchung eines Blauwals herausgefunden.

    Wattestäbchen schaden den Ohren: Wattestäbchen im Badezimmer gehören in vielen Haushalten dazu. Doch eigentlich sollten sie dort tabu sein, wie der Berufsverband der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte rät. Wattestäbchen helfen nämlich nicht gegen die verstopften Ohren - im Gegenteil: "Damit schiebt man das Ohrenschmalz nur noch tiefer ins Ohr", warnt Löhler. Außerdem läuft man Gefahr, das Trommelfell zu verletzen oder gar zu durchstoßen. Mitunter schiebt man auch das Ohrenschmalz auf das Trommelfell.

    Ohrenschmalz sanft entfernen: Ohrenschmalz sollte - wenn überhaupt - vorsichtig entfernt werden. Das geht bei nach dem Waschen oder Duschen am besten mit einem weichen Lappen oder Kosmetiktuch, erläutert das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

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