Sie putzen Büros, kellnern oder fahren Taxi: Millionen Deutsche arbeiten Vollzeit. Doch das Geld, das sie verdienen, reicht kaum zum Leben. Dabei verzeichnet die deutsche Wirtschaft einen Daueraufschwung. Seit Jahren steigen die Exportzahlen, die Arbeitslosenzahlen sinken. Dem Land geht es gut. Doch gilt das für alle Bürger? Wieso boomt neben der Wirtschaft auch die Ausbeutung und Lohndrückerei?
Zum Thema "Beruf Niedriglöhner - Wirtschaftsboom auf Kosten der Ärmsten?" diskutierte Moderator Frank Plasberg in der Sendung "Hart aber fair" mit seinen fünf Gästen.
Unter den Gästen: der Leiter der Augsburger Betriebsseelsorger
Mit dabei war der Augsburger Erwin Helmer. Der 66-jährige Theologe leitet seit 2009 die Betriebsseelsorge Augsburg und ist als Diözesanpräses der Katholischen Arbeiterbewegung (KAB) in Augsburg aktiv.
2009 begleitete er die sogenannten Schlecker-Frauen, die zum halben Lohn über eine Leihfirma angestellt werden sollten. Zwei Jahre später startete Helmer eine Aktion zur Abschaffung der Arbeitsmissstände beim US-Giganten Amazon. Er setzte sich für die Einführung von Tarifverträgen ein und half bei der Gründung eines Betriebsrates.
Zuvor war Helmer als Betriebsseelsorger in Weilheim (Oberbayern) und als Sprecher der süddeutschen Betriebsseelsorge tätig. 2006 gründete er die bundesweite "Allianz für den freien Sonntag" und die "Sonntagsallianz in Bayern" mit, die heute 51 Regionalgruppen umfasst. Außerdem begleitete er 2007 die Telekom-Beschäftigten, als der Konzern Personal abbauen wollte.
Neben Erwin Helmer diskutierten vier weitere Gäste über das Thema "Beruf Niedriglöhner - Wirtschaftsboom auf Kosten der Ärmsten?" in der Sendung "Hart aber fair".
Das sind die Gäste bei "Hart aber fair"
Hubertus Heil: Bundesminister für Arbeit und Soziales (SPD)
Christian Lindner: Bundesvorsitzender der
Anette Dowideit: Wirtschaftsjournalistin und Reporterin im Investigativ-Team der Zeitung Die Welt
Clemens Fuest: Präsident des ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung und Professor für Volkswirtschaftslehre an der
"Hart aber fair" immer montags im Ersten
"Hart aber fair" läuft immer Montagabend im Ersten. In der 75-minütigen Live-Sendung diskutiert Moderator Frank Plasberg mit mindestens fünf Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft über aktuelle Themen.
Die Talkshow ist bereits mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem „Deutschen Fernsehpreis“, dem „Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis“, dem „Adolf-Grimme-Preis“ und dem „Bayerischen Fernsehpreis“.
Auch Zuschauer können mitdiskutieren. Wer Interesse hat, kann sich während der Sendung per Telefon, Fax, Facebook und Twitter an der Diskussion beteiligen und über die Seite www.hart-aber-fair.de seine Meinung und Fragen an die Redaktion schicken. Die "Zuschaueranwältin" Brigitte Büscher sorgt dann dafür, dass einzelne Beiträge in die Sendung einfließen. Sie fasst die Meinungen der Zuschauer zusammen und konfrontiert die Gäste von "Hart aber fair" damit. (AZ)