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Kommentar: Hetze im Netz: Mund auf gegen die Mundtotmacher!

Kommentar

Hetze im Netz: Mund auf gegen die Mundtotmacher!

Daniel Wirsching
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    Hasskommentare bis hin zu Morddrohungen sind ein großes Problem für Journalisten - und demokratiezersetzend.
    Hasskommentare bis hin zu Morddrohungen sind ein großes Problem für Journalisten - und demokratiezersetzend. Foto: Lukas Schulze, dpa

    Hass wirkt – das ist der alarmierende Befund einer aktuellen Journalismus-Studie der Uni Bielefeld. Journalisten sind, wie Politiker auch, in immer stärkerem Ausmaß mit Hass und Hetze konfrontiert. Mit der Folge, dass ein hoher Prozentsatz (26 Prozent) von ihnen nicht mehr über bestimmte Themen berichtet, aus Angst vor verbaler oder körperlicher Gewalt. Hass wirkt demokratiezersetzend. Denn wo nicht mehr unabhängig berichtet wird, wo nicht mehr Öffentlichkeit hergestellt wird – da haben alle, die Hass und Desinformation säen, leichtes Spiel.

    Hetze im Netz: Bayern will konsequent gegen Hass vorgehen

    Auf diese Entwicklung reagiert in Bayern ein breites und auf den ersten Blick ungewöhnliches Bündnis aus Politik, Justiz und Medien. Die Initiative trägt Absicht und Ziel bereits in ihrem Namen: „Konsequent gegen Hass“. Und sie hat erste Erfolge zu vermelden, etwa die bayernweite Razzia wegen mutmaßlich volksverhetzender Kommentare auf der Facebook-Seite eines Radiosenders. Im besten Fall hat das Signalwirkung: Niemand, der am heimischen Computer einen rassistischen oder antisemitischen Kommentar in die Tastatur tippt, soll davon ausgehen können, er komme damit davon.

    Tatsächlich aber ist das in ungezählten Fällen so. Weil „soziale“ Medien Hasskommentare nicht melden oder löschen. Weil Verfahren eingestellt werden, nachdem sich die Urheber der Hasskommentare nicht haben feststellen lassen. Weil längst nicht jede Beleidigung eine Straftat darstellt. Hasskommentare haben dennoch Folgen, bei weitem nicht nur für Journalisten. Doch dagegen kann jede und jeder etwas tun. Je mehr die Hassverbreiter und Hetzer jemanden mundtot machen wollen, desto mehr muss ihnen widersprochen werden. Nur Mut, und Mund auf!

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