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Russischer Impfstoff: Grüne spotten über Söders Pläne für den Impfstoff Sputnik

Russischer Impfstoff

Grüne spotten über Söders Pläne für den Impfstoff Sputnik

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    Der russische Impfstoff "Sputnik V" soll laut der bayerischen Regierung in Illertissen produziert werden. Allerdings ist das wohl noch in weiter Ferne.
    Der russische Impfstoff "Sputnik V" soll laut der bayerischen Regierung in Illertissen produziert werden. Allerdings ist das wohl noch in weiter Ferne. Foto: Robert Michael, dpa (Symbolbild)

    Dass der russische Impfstoff „Sputnik V“ in Bayern bald verfügbar sein und möglicherweise sogar im schwäbischen Illertissen produziert werden könnte, ist nach Auffassung der Grünen im Landtag nicht zu erwarten. „Außer einer aufgeblasenen PR-Aktion bleibt von Sputnik V für Bayern nichts übrig“, sagt ihr europapolitischer Sprecher, Florian Siekmann.

    Er stützt sich dabei auf eine Antwort von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) auf eine Anfrage der Grünen. Auch Katharina Schulze, die Fraktionschefin der Grünen im Landtag, spottet: „Sputnik V für Bayern – mal wieder ein typischer Söder: Groß angekündigt und nichts dahinter. Für eine schnelle Überschrift hat Markus Söder sich über die nationalen Beschaffungswege hinweggesetzt und jetzt kommt raus: Seine Regierung weiß nicht mal wann und woher der Impfstoff kommen soll.“

    Beschaffung des russischen Impfstoffs Sputnik V ist abhängig von dessen Zulassung

    Tatsächlich geht aus der Antwort des Ministeriums hervor, dass es bisher nur eine Absichtserklärung („Letter of Intent“) über den Ankauf des Impfstoffs mit den russischen Partnern gibt. Die Beschaffung des Impfstoffs sei abhängig von dessen Zulassung durch die Europäische Kommission. Diese Zulassung liegt noch nicht vor. Auch ein konkreter Zeitpunkt für einen Produktionsstart in Illertissen könne derzeit nicht genannt werden. Dafür seien neben arzneimittelrechtlichen Genehmigung auch noch bauliche Maßnahmen erforderlich.

    Dennoch weist Gesundheitsminister Holetschek die Kritik der Grünen zurück. Von einem Scheitern des Projekts kann seinen Worten zufolge keine Rede sein. Mittlerweile, so Holetschek auf Anfrage unserer Redaktion, gebe es nicht nur den „Letter of Intent“, sondern es seien auch schon Vertragsentwürfe ausgetauscht worden. Die Verhandlungen würden fortgesetzt. „Wir begleiten das nach wie vor“, sagt der Minister. Es hänge aber momentan alles an der Frage, ob und wann die europäische Arzneimittelbehörde den Impfstoff zulässt. An der Idee, mittelfristig wieder Impfstoff in Bayern zu produzieren, hält Holetschek ausdrücklich fest: „Ich finde das spannend für die Zukunft. Das muss man auch perspektivisch sehen.“

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