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Foto: Andreas Lode
Foto: Andreas Lode

Auf diesem Rad- und Fußweg zwischen Bahndamm und Piechlerstraße wurde ein Mädchen vergewaltigt.

Neusäß
07.09.2018

16-Jährige wird nach Plärrerbesuch in Neusäß vergewaltigt 

Von Maria Heinrich

Ein unbekannter Täter überfällt am Donnerstag um Mitternacht eine Jugendliche nach ihrem Plärrerbesuch im Bereich des Bahnhofs. Die Polizei sucht Zeugen.

Ein Fremder überfällt eine junge Frau in der Dunkelheit und vergewaltigt sie. Niemand ist in der Nähe, der ihr zu Hilfe kommt. Es ist der Albtraum aller Frauen, der offenbar für eine 16-Jährige zur Realität wurde.

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Das grausame Verbrechen soll sich in der Nacht auf Donnerstag in der Neusässer Innenstadt ereignet haben. Ein 16-jähriges Mädchen wurde gegen 0.30 Uhr auf dem Heimweg vom Bahnhof von einem bislang unbekannten Mann zu Boden gestoßen und vergewaltigt. Danach flüchtete der Sexualtäter. „Das Opfer erstattete noch in der Nacht Anzeige“, berichtet Siegfried Hartmann, Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Nord. Nach Angaben der Polizei besuchte die 16-Jährige am Mittwochabend den Plärrer in Augsburg und fuhr anschließend alleine mit dem Zug nach Neusäß. Vom Bahnhof aus lief sie zu Fuß über die Hauptstraße und die Gartenstraße und anschließend in südliche Richtung die Oskar-von-Miller-Straße entlang, die dort von einer Bahnlinie gekreuzt wird. Die junge Frau sagte aus, dass sie von dort in einen Fuß- und Radweg abbog, nach ungefähr 60 Metern wurde sie überfallen und vergewaltigt. Der Sexualtäter flüchtete nach der Tat in Richtung des Kaufland-Einkaufszentrums.

Vom Täter ist nicht viel bekannt

Der Tatort ist nur schwer einsehbar. Links ragt ein mannshoher Maschendrahtzaun empor, dahinter steht eine Industriehalle. Rechts steigt der Bahndamm an, überall stehen hohe Sträucher. In der Mitte führt ein Fußgänger- und Radweg entlang. Bei Tag wirkt das Areal freundlich, doch man kann sich vorstellen, wie verlassen der Weg bei Nacht daliegt.

Laut Polizei kann sich die Frau an nicht mehr viel erinnern. Von dem unbekannten männlichen Täter ist lediglich bekannt, dass er vermutlich ein langes Oberteil trug. Für Siegfried Hartmann ist das ein außergewöhnlicher Fall: „Normalerweise gibt es bei überfallartigen Vergewaltigungen immer eine Opfer-Täter-Beziehung. Beim Fremden ist das selten.“

Polizei sucht nach Zeugen

Die Polizei bittet die Anwohner um Hilfe. Zeugen, die am Donnerstag zur Tatzeit im Bereich des Bahnhofs Neusäß, der Haupt-, der Garten- sowie der Oskar-von-Miller- bis hin zur Beethovenstraße etwas Verdächtiges gesehen haben, sollen sich bei der Kriminalpolizei Augsburg melden. Auch Passanten, die das 16-jährige Opfer, das ein Dirndl trug, gesehen haben, werden aufgefordert, die Kripo zu kontaktieren. Die Polizei sucht besonders nach einer Personengruppe, die sich ungefähr zur Tatzeit am Bahnhof Neusäß aufhielt und dort wohl mit Taschenlampen etwas im Gebüsch suchte.

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Bereits vor zwei Jahren ereignete sich im Bereich des Neusässer Bahnhofs ein ähnlicher Fall. Damals wurde eine 18-Jährige von einem nigerianischen Asylbewerber vergewaltigt. Die Frau schrie um Hilfe, Passanten eilten herbei, der Mann flüchtete. Er wurde wenige Tage später gefasst und wegen Vergewaltigung zu einer Gefängnisstrafe verurteil. Solche Vorfälle passieren in Neusäß jedoch äußerst selten. Laut des Sicherheitsberichts des vergangenen Jahres wurden 2017 insgesamt etwa 600 Straftaten angezeigt, zwei davon waren Vergewaltigungen.

Zeugenhinweise können unter der Telefonnummer 0821/323-3810 an die Kripo Augsburg gegeben werden.

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