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Spezialist für KI-Anwendungen: Wogra AG aus Gersthofen ist insolvent

Gersthofen

Gersthofer Softwarehaus stellt Insolvenzantrag

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    Die Wogra AG aus Gersthofen entwickelt auch KI-Anwendungen. Nun ist das Unternehmen insolvent und sucht einen Investor.
    Die Wogra AG aus Gersthofen entwickelt auch KI-Anwendungen. Nun ist das Unternehmen insolvent und sucht einen Investor. Foto: Oliver Berg/dpa/dpa-tmn (Symbolbild)

    Erst kürzlich sprach der Sanierungsexperte Georg Jakob Stemshorn von der Pluta Rechtsanwalts GmbH mit unserer Redaktion über die Insolvenzwelle, die gerade durch Augsburg rollt. Die Zahl der Insolvenzen sei signifikant gestiegen. Nun ist auch ein Gersthofer Unternehmen betroffen, das seit 16 Jahren im Hery Park sitzt und Softwarelösungen sowie Anwendungen der künstlichen Intelligenz entwickelt, die Wogra AG.

    „Wir suchen einen Investor, der mit uns zusammen an der Weiterentwicklung unser Software- und KI-Lösungen arbeitet“, erklärt Vorstand und Gründer der Wogra AG, Wolfgang Graßhof in einer Pressemitteilung. Zu den Kunden gehören sowohl international tätige Konzerne als auch aufstrebende Start-ups. Das Unternehmen hat seinen Sitz im ehemaligen Kuka-Turm.

    Der ehemalige Kuka-Turm ist mit rund 42 Metern das zweithöchste Gebäude in Gersthofen. Unter anderem die insolvente Wogra AG sitzt dort.
    Der ehemalige Kuka-Turm ist mit rund 42 Metern das zweithöchste Gebäude in Gersthofen. Unter anderem die insolvente Wogra AG sitzt dort. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Zu einer betriebseigenen Softwareentwicklung zählt der Wogra-AI-Assistent. Durch diese Lösung könne künstliche Intelligenz in den internen Prozessen von Kundenunternehmen etabliert und mit dem KI-Assistenten von allen Mitarbeitern genutzt werden. Dies erfolge in allen Fällen individuell und an die jeweiligen Prozesse der verschiedenen Abteilungen angepasst. So können beispielsweise in der Personalabteilung Stellenausschreibungen automatisiert erstellt werden, im Marketing kreative Werbetexte generiert oder in der Rechtsabteilung Prozesse geprüft werden.

    Wogra aus Gersthofen bietet auch Workshops rund um KI an

    Die jeweiligen Nutzer benötigen keine Kenntnisse in der Nutzung von sogenannten LLM-Modellen (Large Language Models), der Basis der aktuellen KI-Modelle, wie etwa ChatGPT. Durch das System können Abfragen in wenigen Minuten standardisiert erfolgen. Für Unternehmen erhöhe sich damit die Produktivität deutlich, einfache Prozesse würden umfassend automatisiert. Das Wogra-Team stehe den Kunden von der Planung bis zur Umsetzung zur Verfügung, auch nützliche Workshops und die weiterführende Betreuung der Anwender ist möglich.

    Das neunköpfige Wogra-Team setze individuelle Kunden- und Fachportale oder digitale Serviceplattformen für Unternehmen um. Dazu gehören auch Dienstleistungen im im Bereich Web & Mobile Plattformen, UI/UX-Design und Betreuung und Wartung im Rahmen von DevOps-Services. Die Lösung werde dabei in einem in Deutschland stehenden, zertifizierten Rechenzentrum betrieben.

    Mit ersten Interessenten für Woga hat der vorläufige Insolvenzverwalter schon gesprochen

    Aufgrund von Liquiditätsschwierigkeiten stellte das Unternehmen einen Insolvenzantrag. Über die Wogra AG wurde am 3. Januar die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Amtsgericht Augsburg - Insolvenzgericht - den Sanierungsexperten Georg Jakob Stemshorn von der Pluta Rechtsanwalts GmbH.

    „Direkt nach der Antragstellung haben wir zahlreiche Gespräche mit Geschäftspartnern geführt. Die Kunden loben die leistungsfähigen und innovativen Lösungsansätze. Der Betrieb benötigt jedoch einen finanziellen, starken Partner. Wir haben daher die Suche nach einem Investor gestartet. Erste Interessenten haben sich bereits bei meinem Team und mir gemeldet“, erklärt Stemshorn. Er wird im Sanierungsteam von den Wirtschaftsjuristen Anna Christina Beck und Maximilian König unterstützt. Alle Angebote der Interessenten würden umfassend geprüft. Ziel sei eine Lösung bis zum Frühjahr.

    Parallel dazu sucht Stemshorn einen Investor für die angeschlagene Firma Nodo Metallbau GmbH in Schwabmünchen. Der Sanierungsexperte war war im vergangenen Jahr auch für die Firma Windhager mit Sitz in Gersthofen zuständig gewesen. Diese war an eine Firma in Österreich verkauft worden.

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