Bratwurst und Glühwein bis zum letzten Tag, das wollen die 28-jährige Melanie und der 30 Jahre alte Michael ausnutzen, solange es noch geht. Die beiden verbringen am Montag ihre Mittagspause auf dem Winterland vor der City-Galerie. Seit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder vergangenen Freitag das pandemiebedingte Aus für die Weihnachtsmärkte verkündet hat, besuchen die beiden Augsburger jeden Tag die Buden am Willy-Brandt-Platz. "Damit wir wenigstens etwas Adventsstimmung bekommen. Vor allem aber, um die Leute zu unterstützen, die umsonst aufgebaut haben. Denn die tun uns leid", sagen Melanie und Michael. Auch Winterland-Betreiber Helmut Wiedemann will seinen Gästen bis Dienstagabend noch alles bieten, bevor er nach sechs Tagen schon wieder dichtmachen muss. Während er seine Hütten vorerst stehen lassen will, schauen sich manche Beschicker des Christkindlesmarktes nach Alternativen um. Nicht nur ihre Stimmung befindet sich teils auf dem Tiefpunkt, auch im städtischen Wirtschaftsreferat ist Ernüchterung eingekehrt.
Augsburg