Mehr Parkgebühren, schnellerer Nahverkehr: Das ist Augsburgs Klimaschutz-Plan
Plus Um den Klimaschutz voranzubringen soll Augsburg in einem ersten Schritt ein 40-Punkte-Programm beschließen. Darin geht es etwa um den Verkehr und einen Stopp des Erdgas-Ausbaus.
Die Stadt Augsburg will mit einem schnellen Maßnahmepaket weitere Schritte zur Senkung des CO2-Ausstoßes einleiten, noch bevor tiefergehende Schlussfolgerungen aus der kürzlich vorgestellten Klimaschutz-Studie gezogen werden. Diese soll ab dem kommenden Jahr in konkrete Beschlüsse gefasst werden. Wie berichtet hält die Studie das ehrgeizigste Ziel, nämlich den Augsburger CO2-Ausstoß gemessen am Weltanteil so zu reduzieren, dass die Erderwärmung nicht über 1,5 Grad steigt, für nicht mehr machbar. Zwei Grad seien unter erheblichen Anstrengungen aber möglich. "Wir können handeln und wir müssen handeln", so Umweltreferent Reiner Erben (Grüne).
Augsburg plant größere Parkgebührenzonen und LED-Beleuchtung
Das schnelle Maßnahmenpaket, das der Stadtrat im Dezember beschließen soll, sieht etwa 40 Maßnahmen vor. Teils drehen sie am großen Rad "Wärmeversorgung", indem sie den Stadtwerken einen deutlich stärkeren Ausbau der Fernwärme vorschreiben. Der Ausbau des Erdgasnetzes soll weitgehend gestoppt werden. Im Verkehr sieht das Paket vor, ein Maßnahmenpapier zur Beschleunigung und Anschlussqualität bei Bus und Straßenbahn zu erarbeiten. Zwar ist der öffentliche Nahverkehr an Ampeln bevorrechtigt, gerade bei gemeinsamer Führung von Autos und Nahverkehr ohne separate Spuren hakt es mitunter aber. CSU und Grüne stellten bereits einen separaten Antrag, den Nahverkehr zu beschleunigen, um ihn so attraktiver zu machen. Geprüft werden soll die Einrichtung weiterer Radstraßen, Fußgängerzonen und Experimentierareale zur Verkehrsberuhigung.
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Die Diskussion ist geschlossen.
>> Zwar ist der öffentliche Nahverkehr an Ampeln bevorrechtigt... <<
Die ersten Monate nach Eröffnung einer neuen Strecke?
Wirklich aufschlußreich dürften Fahrzeitvergleiche mittels alten Fahrplänen von 1991 nach Einführung des 5-Minuten-Taktes sein, als viele Buslinien in der Hauptverkehrszeit noch alle 10 Minuten fuhren.
Ebenso sollten sich Stadträte mal die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit in Km/h pro Bus-/Tramlinie 1991 und heute geben lassen.
Natürlich wurde der ÖPNV in Augsburg im Gesamten langsamer; die von den swa vielfach als Erfolg dargestellten höheren Fahrgastzahlen sind im Wesentlichen Resultat von steigenden Einwohnerzahlen, Semesterticket und Kurzstrecken-Umsteigern vom Regionalverkehr. Die breite arbeitende Masse fährt heute viel mehr mit dem privaten Kfz also vor 30 Jahren. Kein gewerblicher Arbeitnehmer fährt mit dem Zug zum HBF und dann mit einer sehr langsamen Verbindung in die Gewerbegebiete am Stadtrand.
Erben (Grüne): "außerhalb der Stadt Standorte für Windräder finden". Heiliger Florian, verschon mein Haus, zünd' andre an! Nach diesem Prinzip geht es hier. Und wer verhindert den Ausbau des ÖPNV auf dem Lande, Bau von dringend erforderlichen Umgehungsstraßen und schnellen Bahnverbindungen Deutschlandweit? Die Grünen und die Umweltverbände mit den meist übertriebenen Forderungen zum Umwelt- und Naturschutz (siehe aktuell den Bau der geplanten DB-Neubaustrecke Ulm - Augsburg). Kurzfristige Änderungen führt man nicht mit Ausweitung von gebührenpflichtigen Parkplätzen vor und verhindert keineswegs den CO2 Ausstoß. Die Sperrung des Durchgangsverkehrs Grottenau - Leonhardsberg im Bereich der Karlstrasse, die Sperrung Karolinenstrasse-Perlachberg könnte man kurzfristig und provisorisch bewerkstelligen und bei Erreichen besserer Werte dann ausbauen. Damit wäre der Innenstadt geholfen. Allerdings müssten dann die Ausweichrouten auch verkehrsgünstig ausgebaut bzw. geändert (z.B. Abbiegespuren und ähnliches) werden. Allein z.B. diese Verkehrsführung Rosenaustrasse /Linksabbiegen zur Schlettererstrasse ist ein Fiasko: nach der Linksabbiegen gehts einspurig weiter. Warum kann man diese Spur nicht vorher schon eindeutig nur zum Linksabbiegen kennzeichnen? Man könnte so viele kritische Verkehrssituationen und Stauungen vermeiden. Aber das Verkehrsführungs- und Leitsystem ist sowieso eine Augsburger "Spezialität". Das Umrüsten auf LED hat man schon (versucht) seit 10 Jahren in Angriff genommen. Alle Ampelanlagen könnte man schon aus LED umgerüstet haben. Aber verschleudert man lieber wegen Fehl- oder Ver-planungen zig-Millionen in den Bau vom Theater, Bahnhofsdrehscheibe und den immer wieder Neu- und Umplanungen der Linie 5. Soviel dann zu den Aussagen von OB Weber zu den "riesigen Herausforderungen an die Gesellschaft". Wahrscheinlich meint sie damit die finanziellen Belastungen der Bevölkerung, der man ja erst "die Bedeutung des Klimaschutzes beibringen muss"!