Hilfe ist überlebensnotwendig

11.09.2018

Mukoviszidose-Patienten aus der Region schlagen Alarm: Sie fürchten, nicht ausreichend versorgt zu sein. Darauf sind sie aber angewiesen.

Nicht nur in Augsburg gibt es offenbar Engpässe bei der ambulanten medizinischen Versorgung von Mukoviszidose-Patienten. Ähnliche Nachrichten gibt es aus anderen Städten. In der Uniklinik Erlangen dürfen Erwachsene mit dieser seltenen Krankheit nicht mehr von Kinderärzten behandelt werden. In München sprechen Mukoviszidose-Kranke von einem drohenden Versorgungsnotstand. Dort ist am Samstag eine Demo geplant. Hintergrund ist die allgemeine Gesetzeslage und Rechtssprechung. Einfach gesagt, dürfen Ärzte nur in ihrem Fachgebiet Behandlungen für Kassenpatienten abrechnen. Wenn Kinderärzte Erwachsene behandeln, können sie keine Vergütung beanspruchen – selbst wenn sie Spezialisten für die Krankheit sind. Im Augsburger Josefinum war es bislang möglich, junge Mukoviszidose-Patienten als Erwachsene weiter zu betreuen. Die Kassenärztliche Vereinigung Bayern pocht nun darauf, die geltenden Regelungen einzuhalten. Einiges deutet aber darauf hin, dass es in Augsburg und anderswo noch nicht genügend Kapazitäten in Erwachsenen-Ambulanzen gibt, um die kompetente und engmaschige Betreuung für alle Mukoviszidose-Kranken sicherzustellen, die sie brauchen. Bis das klappt, müssen befristete Übergangsregelungen weiter erlaubt sein. Für diese Patientengruppe ist eine bundesweite gute medizinische Betreuung überlebensnotwendig. Deshalb sollte auch der Bundestag endlich handeln und eine ausreichende Finanzierung sicherstellen. 96 000 Menschen haben dafür eine Petition unterschrieben. Das war Anfang 2017!

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