Augsburg plant wegen Sportkind-Streit nun neue Regeln für die Innenstadt
Wegen des Streits um die Monitore im Sportkind-Schaufenster am Rathausplatz soll es nun neue Regeln geben. Offen ist, wie es mit dem Geschäft konkret weitergeht.
Die beiden Monitore im Schaufenster der Tennismarke Sportkind am Rathausplatz haben zuletzt für einige Aufregung gesorgt. Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) will, dass die Monitore bleiben können, obwohl es Bedenken wegen des Denkmalschutzes gibt. Im Bauausschuss des Stadtrats wollte man sich bisher aber nur zu einem Kompromiss durchringen - mit nur einem kleineren Monitor zum Rathausplatz hin. Gelöst ist der Konflikt noch nicht - aber in einem Punkt sind sich die Spitzen der Stadtratsfraktionen nun einig: Es sollen grundsätzlich neue Regeln zur Gestaltung der Innenstadt erarbeitet werden. Dazu soll eine Arbeitsgruppe eingesetzt werden, in der auch Fachleute sitzen sollen. Das entschieden sie am Donnerstag in einem von Weber anberaumten Gespräch.
Unklar ist aber noch, wie es konkret mit den Monitoren bei Sportkind weitergehen soll. Die Sportkind-Chefinnen hatten der Stadt signalisiert, dass sie auf einen Kompromiss nicht eingehen wollen. Sie wollen, dass beide Monitore so bleiben können wie bisher. Gezeigt werden darauf wechselnde Fotos mit Models, die die Sportkind-Kollektion tragen. In der CSU will man Eva Webers Wunsch nach einer Duldung offensichtlich folgen, allerdings gibt es beim grünen Koalitionspartner Bedenken. Die Grünen hatten bisher darauf beharrt, Sportkind nicht mehr weiter entgegenzukommen. Man wolle sich nicht erpressen lassen, hieß es. In einer Mitteilung der Stadt heißt es nun, auf politischer Ebene solle "über das Wochenende" entschieden werden, ob und unter welchen Voraussetzungen Duldungen ausgesprochen werden können.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Wenn der Denkmalschutz alt und modern nicht gleichzeitig zulassen kann, darf aber auch kein einziges Auto das Bild der historischen Prachtmeile Maximilianstrasse stören. Welche Ausnahme-Vorschrift ist da gültig?
Bisher haben Fachleute auf der Basis der bsherigen Regelungen entschieden. Was spricht dagegen , Fachleute einzubinden, wenn die Regelungen geändert werden sollen? Manchmal habe ich den Eindruck, manche motzen nur um des Motzens wegen und weil sie sonst nichts Besseres zu tun haben.
Entweder schlecht geschrieben oder ???
a) Es erscheint mir nicht schlüssig, warum hier "... Bedenken wegen des Denkmalschutzes ..." gegeben sein sollen. Am Gebäude wurde und wird baulich nichts verändert. Es erscheint sogar mehr als fraglich, ob zum damaligen Bauzeitpunkt solch große Fensterscheiben Standard gewesen sein könnten.
b) " ... eine Arbeitsgruppe eingesetzt werden, in der auch Fachleute sitzen...". Stellt sich für mich die Frage, wer mit welcher Qualifikation bisher entschieden hat?
mit Punkt
a) haben Sie vollkommen Recht
b) haben Sie vollkommen Recht (Frage: Ich dachte, das waren Fachleute - jetzt wird eine Arbeitsgruppe eingesetzt? was war vorher? )
Es geht nicht um den Eingriff in die Bausubstanz, sondern um das Zusammenwirken von Denkmal und Reklame. Man will nicht, dass historische Gebäude und Ensemble von 'schreierischer' Reklame überstrahlt und optisch beeinträchtigt werden.
Das ist auch in der Werbebranche durchaus bekannt und akzeptiert. https://www.werbepylon.de/lichtwerbung-an-denkmalgeschuetzten-gebaeuden/
Wenn man nun versucht, die Vorschriften zu umgehen, indem man nichts mehr außen anbringt, sondern sein Schaufenster einfach so gestaltet, dann ist man vllt. pfiffig, aber dem Sinn der Vorschriften wird eben nicht Rechnung getragen.
Und dann stellen Sie sich einfach mal vor, wenn Sportkind das genehmigt bekommt und rund um den Rathausplatz ziehen andere Geschäfte nach und es bleibt vllt. nicht bei zurückhaltenden und ruhigen Bildern im Wechsel sondern dem Zeitgeist folgend, finden auf jedem Monitor mit grellen Bildern schnelle Schnitte, statt. Wie würde das wohl wirken.
Man sollte immer ein kleines Stück weiter denken, bevor man sich über Vorschriften empört, bei deren Erlass sich schon jemand was gedacht hat.