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Foto: Michael Hörmann
Foto: Michael Hörmann

Didem Karabulut, Vorsitzende des Integrationsbeirats, kritisiert die Fußball-WM in Katar. Am Montagabend fand eine Kundgebung am Königsplatz statt.

Augsburg
21.11.2022

Augsburger Bündnis demonstriert gegen Fußball-WM in Katar

Von Michael Hörmann

100 Teilnehmer sind bei einer Kundgebung des Integrationsbeirats in Augsburg dabei. Proteste gab es bereits im Heimspiel des FCA gegen Bochum.

Am Sonntag hat in Katar die Fußball-Weltmeisterschaft begonnen. Deutschland trägt am Mittwoch um 14 Uhr gegen Japan sein erstes Spiel aus. Am sportlichen Großereignis scheiden sich die Geister. Es gibt eine Protestbewegung. Sie bezieht auf die Umstände in Katar und die Vergabe der WM an dieses Land. In Augsburg ging am Montag ein Bündnis auf die Straße, um gegen die WM ein Zeichen zu setzen. Initiiert war die Aktion vom Integrationsbeirat. Die Kundgebung am Königsplatz begann um 18 Uhr - zeitgleich zur Eröffnung des Christkindlesmarkts in Augsburg. 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren vor Ort. Proteste gegen die WM gab es zuletzt auch beim Heimspiel des FCA gegen den VfL Bochum.

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Veranstalter tritt für Menschenrechte ein und wehrt sich gegen Lohnsklaverei

"Kick out Katar, für Menschenrechte, gegen Lohnsklaverei", lautete das Motto der Veranstaltung, die von mehreren Organisationen unterstützt wurde. Zu den Unterstützern gehörte unter anderem der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). Dessen Vertreter Wolfgang Peitsch prangerte die Arbeitsbedingungen der Menschen in Katar an, die die modernen Stadien gebaut hätten. Menschen kamen zu Tode.

Didem Karabulut, Vorsitzende des Integrationsbeirats, kritisierte den Fußballweltverband Fifa scharf: "Die Fifa ging buchstäblich über Leichen." Das WM-Turnier in Katar sei ein vom Wüstenstaat und der Fifa "mit Geld gezüchtetes Produkt". Sie werde ganz bewusst darauf verzichten, Spiele der WM zu verfolgen: "Ich hoffe, es folgen viele Menschen diesem Beispiel." An den Einschaltquoten werde man erkennen, wie erfolgreich der Protest sei. Dass von Augsburg ein Signal ausgehen müsse, stehe außer Frage: "Global denken, lokal handeln."

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Foto: Ulrich Wagner
Foto: Ulrich Wagner

"Macht es wie die Verbände - schaut nicht hin": Am letzten Spieltag der Bundesliga vor der WM-Pause protestierten viele Fanszenen, hier beim FC Augsburg im Spiel gegen Bochum , gegen die WM in Katar.

Vonseiten des Integrationsbeirats heißt es generell zur WM: "Die Weltmeisterschaft ist mehr als umstritten, denn in Katar herrschen keine demokratischen Verhältnisse und Umstände, unter denen die Spielstätte und die weitere Infrastruktur hergestellt wurden, waren insbesondere für die Arbeiterinnen und Arbeiter menschenunwürdig."

Auch der Stadtjugendring Augsburg positioniert sich gegen die WM in Katar

Positioniert hat sich zudem der Stadtjugendring (SJR). In den Einrichtungen finden keine Public-Viewing-Veranstaltungen zur WM in Katar statt. Stattdessen werde der Fokus auf ein Alternativprogramm gelegt, heißt es. Daniel Schweiger, der stellvertretende Vorsitzende des Stadtjugendrings sagt: "Mit den zahlreichen Menschenrechtsverletzungen bereits im Vorfeld der WM widerspricht das gesamte Turnier den Werten des Stadtjugendring Augsburg." Die von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisierte Situation unter anderem in Bezug auf Presse- und Meinungsfreiheit, Frauenrechte, das Recht auf sexuelle Vielfalt und die Rechte von Arbeitsmigranten im Wüstenstaat Katar sei für den Vorstand des SJR entscheidend gewesen, um sich gegen die Großveranstaltung auszusprechen.

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