Betroffener des Quecksilber-Hotels schildert: "Mich plagen Zukunftsängste"
Plus 140 Menschen haben ins Kesselhaus-Hotel investiert. Ein Betroffener erzählt, worum er sich nun angesichts des Quecksilber-Desasters sorgt.
Oft ist Klaus Bult (Name geändert) durch das Quartier der einstigen Augsburger Kammgarnspinnerei geschlendert, weil seine Tochter in der Nähe eine Schule besuchte. "Es begeisterte mich, wie es sich vom Schandfleck zu einem schönen Areal entwickelt hat", sagt der Vater dreier Kinder. Dann erfuhr er von dem Projekt: Aus dem noch brachliegenden Kesselhaus mit dem Schornstein soll ein Hotel werden. Käufer könnten einzelne Zimmer erwerben und an den Einnahmen durch die Verpachtung an ein Hotel beteiligt werden. Bult war davon angetan. "Angesichts der Verwandlung des Areals dachte man, das muss sensationell werden." Die Familie investierte – wie über hundert weitere Menschen. Dann kam plötzlich das Quecksilber-Desaster. Für die Bults ist der Traum von der gesicherten Altersvorsorge längst zum Albtraum geworden.
Klaus Bult trifft sich an diesem Tag mit seinem Anwalt Samuel Schwake zum Kaffee in der Augsburger Innenstadt. Später sind beide mit einem Sachverständigen für eine Begehung im Kesselhaus verabredet. Sie müssen sich dabei in Ganzkörper-Schutzanzüge werfen. Schließlich ist ein Teil des historischen Gebäudes, das mit seinen 159 bereits fertig eingerichteten Zimmern schon längst Touristen beherbergen sollte, mit dem hochgiftigen Schwermetall kontaminiert. Ob weitere Bereiche betroffen sein könnten, gilt es noch zu klären. Das städtische Umweltamt jedenfalls schließt es nicht aus, wie Umweltreferent Reiner Erben unlängst mitteilte. Schwake ist für den Termin extra aus Mannheim angereist. Der Fachanwalt vertritt 125 der 140 Erwerber, viele darunter aus dem Raum Augsburg – so wie Klaus Bult. In seinen 24 Berufsjahren habe er so einen Fall noch nie erlebt, sagt Schwake. "Herr Bult ist einigermaßen gefasst. Aber mich rufen Mandanten unter Tränen an und fragen, auf was sie sich einstellen müssen."
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