Kritik am neuen Süchtigentreff: "Oberhausen wird kaputt gemacht"
Plus Die neue Standortplanung für den Süchtigentreff in Augsburg sorgt kurz nach Bekanntwerden bereits für Diskussionen. Was die Stadt den Anwohnern anbietet.
Um den neuen Standort für den Süchtigentreff im Stadtteil Oberhausen sind Diskussionen entbrannt. Wie berichtet, soll der Be-Treff am Oberhauser Bahnhof, der längst aus allen Nähten platzt, wohl im kommenden Jahr in das alte Pfarrhaus der evangelischen Kirche St. Johannes ziehen. Dieses befindet sich nahe der Wertachbrücke am Anfang der Donauwörther Straße. Dort ist ein umfassenderes Versorgungskonzept für suchtkranke Menschen geplant, als es derzeit möglich ist. Die Stadt hat dazu am Donnerstag eine Infoveranstaltung für betroffene Anwohner anberaumt. Doch schon jetzt wird Unverständnis über den Plan und die Infopolitik geäußert. Das zeigt ein Disput, in dem sich auch Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU) zu Wort meldet.
Die Diskussion hat sich auf unserer Facebookseite "Augsburger Allgemeine" zu der Berichterstattung über den neuen Standort entwickelt. Unter den Kritikern befindet sich Anwohnerin Monika Rasidovic. Die 51-Jährige lebt in der Nähe zu St. Johannes. Mit ihrer Schwester habe sie dort vor langer Zeit ein Haus saniert und sich etwas Schönes aufgebaut, erzählt sie gegenüber unserer Redaktion. Die Oberhauserin ist in Rage.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Der eigentliche Schandfleck Augsburgs ist der Königsplatz, an dem sich nachts das gewaltbereite Puplikum aufhält. Mehr als Videoüberwachung und Notrufknöpfe gibt es dort nicht. Das hilft aber den Opfern wenig, wenn sie bereits blutend auf dem Boden liegen und die Täter weggerannt sind. Mit maximaler Großzügigkeit schaut da anscheinend unsere Stadt Augsburg weg.
Meinetwegen könnten die drogensüchtigen direkt in meiner Nachbarschaft ihren Entzug machen. Diese Menschen sind vielleicht kein schöner Anblick, aber geht von ihnen keine Gefahr für die Öffentlichkeit aus.
Und was ist mit den kleinen Kindern, die sich zwischen gebrauchten Nadeln, Erbrochenem und menschlichen Exkrementen zurechtfinden müssen? Es geht hier nicht um ein Reha-Zentrum, sondern um eine Anlaufstelle, in der die Süchtigen zwischen dem Drogenkonsum einen Kaffee trinken können (zum Beispiel).
>> "Ich erinnere mich auch an die Schönrederei, mit einem kontrollierten Trinkertreff wird alles besser, das hätte sich schon in anderen Städten bewährt ... <<
Ja so war es!
Wie wäre es mit der Verlagerung der Szene in die Messe? Also in ein anderes Areal zerbrochener politischer Träume?
>> Oberhausen sei ein Migrantenstadtteil, die Wahlbeteilung unter eingebürgerten Migranten gering. Florian Steppacher findet es "traurig und beschämend" zugleich, wie ein Stadtteil systematisch zu einem Brennpunkt "hinstrukturiert" werde. <<
Kann die AZ da auch mal einen Faktencheck machen? Ist dort das Verhältnis von Bewohnern und Wahlberechtigten deutlich anders als in der restlichen Stadt?
>> Ist dort das Verhältnis von Bewohnern und Wahlberechtigten deutlich anders als in der restlichen Stadt? <<
Ja, siehe Strukturatlas Augsburg, später mehr.
Bei der Bundestagswahl 2021 lag die Wahlbeteiligung in Stadtteilen wie Spickel, Bergheim, Göggingen oder Pfersee-Süd über 80%, in Stadtteilen wie Rechts und Links der Wertach und Oberhausen Nord und Süd unter 60%.
Ich zielte auf die Wahlberechtigten und nicht auf die Wahlbeteiligung ab; irgendwann muss man halt seine Interessen selbst vertreten...
Achso, das finden Sie im Strukturatlas 2023 der Stadt Augsburg auf den Seiten 20, 22 und 133.
Warum wurde dies erst durch den Bericht der Augsburger Allgemeinen bekannt? Jeder andere Mensch, der etwas tun will, muss ein kompliziertes und bürokratisches Verfahren für eine Genehmigung durchlaufen!
Auch hier gelten andere Regeln als in der Stadt - niemand in der Gegend wurde konsultiert. Warum berichtet die Augsburger Allgemeine nicht einfach mal und fragt ein paar Anwohner oder Hauseigentümer, was sie davon halten, und berichtet dann darüber. Nicht die Meinung eines Politikers, der nicht in dem betroffenen Gebiet wohnt.
Ich bin dafür, dass man Menschen in Not hilft, aber nicht auf Kosten des Wohlergehens meiner eigenen Familie! Und das ist nicht egoistisch, ich denke, jeder, der eine Familie hat, wird mir in diesem Punkt zustimmen! Es war nicht die Entscheidung von irgendjemandem in meiner Familie, eine Droge zu nehmen! Doch es scheint, dass wir den Preis dafür zahlen werden. Und das nicht nur in finanzieller Hinsicht!
Als direkte Anwohnerin muss ich mich an dieser Stelle auch einmal zu Wort melden. Nur durch einen Zufall habe ich von den Plänen der Stadt Augsburg erfahren. Obwohl ich in direkter Nachbarschaft wohne und das seit Jahrzehnten, musste ich von diesem Umstand, dass die Einrichtung des BeTreff in die nächste Nachbarschaft ziehen soll, aus der Zeitung erfahren. Herr Pintsch schwadroniert blumig von "Dialog". Mit wem Herr Pintsch einen Dialog pflegt, ist mir leider schleierhaft. Vielleicht meint Herr Pintsch damit einige ausgewählte Anwohner*Innen, mit denen man einen "Dialog" führen möchte. Ich bin der Auffassung Herr Pintsch hat jetzt noch erheblich mehr zu erklären. Vor allem seine dreise, bodenlose Arroganz!