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Foto: Ulrich Wagner
Foto: Ulrich Wagner

Seit Juli 2020 campieren die Klimaaktivisten auf dem Fischmarkt neben dem Rathaus. Am Freitag soll sich entscheiden, ob es dort mit dem Camp weitergeht.

Augsburg
26.12.2022

Suche nach Helfern: Das Augsburger Klimacamp geht vorerst weiter

Von Miriam Zissler

Plus Die Entscheidung über die Zukunft des Augsburger Camps wurde auf diese Woche vertagt. Mehrere Aktivisten fallen aus, weil sie zum Protest gegen Braunkohle-Abbau nach NRW fahren.

Ein Aufruf im sozialen Netzwerk Instagram hatte vergangene Woche aufhorchen lassen. Die Aktivisten des Augsburger Klimacamps hatten nach Mitstreitern gesucht, damit auch künftig alle Schichten besetzt werden können. Schließlich müssen im Camp Tag und Nacht mindestens zwei Leute vor Ort sein, damit das Kriterium einer Versammlung erfüllt bleibt. "Wenn wir das Gefühl haben, dass wir keinen soliden Wochenplan hinbekommen, kann das Camp nicht bleiben", hieß es in dem Aufruf. Sieben Personen hätten sich daraufhin gemeldet, sagt der Augsburger Klimaaktivist Ingo Blechschmidt. Ob es im kommenden Jahr mit dem Augsburger Camp weitergeht, soll nun am Freitag entschieden werden. 

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Sieben Personen meldeten sich auf den Aufruf des Klimacamps

In einer Sitzung am Vorabend des Heiligabends gab es für die Aktivistinnen und Aktivisten gute Nachrichten: Auf den eindringlichen Aufruf des Klimacamps, der auch ein mögliches Ende beinhaltete, meldeten sich sieben Personen, die sich künftig daran beteiligen wollen, die Schichten zu besetzen. "Jeder neue Teilnehmer ist wertvoll", sagte Mitinitiator Ingo Blechschmidt. Die Entscheidung, wie es mit dem seit Juli 2020 bestehenden Camp neben dem Rathaus weitergehen solle, wurde deshalb vertagt - auf die nächste Plenumssitzung an diesem Freitag.

Zukunft hängt vom Einsatz der Augsburger Klimaaktivisten in Lützerath ab

Blechschmidt sagt: "Dabei geht es gar nicht so sehr darum, die Schichten an den Feiertagen zu besetzen, als um die kommenden Wochen im Januar." Dann wollen sich wie berichtet mehrere Augsburger Klimaaktivisten und -aktivistinnen auf den Weg nach Lützerath machen, einen Weiler der Stadt Erkelenz in Nordrhein-Westfalen. Dort soll das Dorf Lützerath geräumt und abgerissen werden, damit der Braunkohle-Tagebau Garzweiler ausgedehnt werden kann. "Falls der Energiekonzern RWE die Kohle unter Lützerath tatsächlich verbrennen sollte, würde Deutschland seinen Beitrag zur Einhaltung der 1,5 Grad-Grenze aus dem Pariser Klimaabkommen verfehlen", sagt Blechschmidt.

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Zahlreiche Aktivisten aus ganz Deutschland haben sich zum Protest und zu Demonstrationen angekündigt. "Wir wissen nicht wie lange der Protest und die Räumung dauern wird, deshalb können wir nicht sagen, wie lange wir dann vor Ort sind", so Blechschmidt. Die Klimaschützer, die in Lützerath sind, fallen für das Augsburger Camp aus - deshalb braucht es genügend Helfer, die das Protestlager in Augsburg aufrechterhalten.

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