
Warum die Suche nach einem Wirt für den Hubertushof schwierig ist

Plus Die Siedler in der Augsburger Firnhaberau suchen weiter einen neuen Wirt für den Hubertushof. Ihr Chef spricht von einer "toxischen Gemengelage".

Das Siedlerfest, das wie immer im Juli geplant gewesen wäre, "fällt aus". Das sagt Rainer Beyer, der geschäftsführende Vorstand der Siedlungsgenossenschaft Firnhaberau. Als Grund nennt er nach wie vor die erfolglose Suche nach einem neuen Wirt für den zentral im Stadtteil gelegenen Hubertushof. Nachdem sich der langjährige Betreiber Josef Riss aus dem Geschäft aus Altersgründen zurückgezogen hatte, bekam auch der avisierte Nachfolger wegen der politischen und wirtschaftlichen Lage weiche Knie.
Der potenzielle Nachfolger blieb der Siedlungsgenossenschaft die Unterschrift unter dem Pachtvertrag erst einmal schuldig. Wenig erfreulich gestaltete sich auch Beyers Anfrage bei Josef Riss, auf absehbare Zeit noch einmal einzusteigen. Seine Antwort lautete: "Keine Chance." Denn eines der Probleme ist unter anderem anderen die Personalgewinnung. Und ohne einen entsprechenden Mitarbeiterstab und zwei Köche, sei ein Objekt dieser Größenordnung nicht wirtschaftlich zu betreiben.
Nachfolge für den Hubertushof bleibt bis jetzt ungeklärt
Denn nur mit einem profimäßig geführten Haus sei es möglich, die Kundschaft zum Kommen zu bewegen. "Warum sonst", fragt Beyer, "sollte ein Gast sonst 20 Euro für ein Schnitzel auszugeben bereit sein?" Denn die landauf beklagte und noch steigende Teuerung sei auch in den Geldbeuteln der Bürgerinnen und Bürger spürbar. Hinzu kommen laut Beyer die explodierenden Energiepreise, die sowohl den Haushalten als auch den Unternehmen zu schaffen machen. Es sei eine toxische Gemengelage.

Der Chef der Siedlungsgenossenschaft glaubt dennoch daran, dass sich der Hubertushof wieder gastronomisch beleben lässt. Wie er sagt, gibt es Anfragen von interessierten Gastronomen. Allerdings schreckten viele dann doch die Größe der Räume, des Theatersaals und des Biergartens ab. Auch die Anfragen bei diversen Brauereien in der Region liefen bislang ins Leere. Eine Umnutzung des Gebäudes ist laut Beyer zwar nicht angestrebt, kommt in den Gedankenspielen mittlerweile aber vor.
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