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"Herr der Ringe"-Konzert in Augsburg: Musik aus Mittelerde

Augsburg

"Herr-der-Ringe"-Konzert in Augsburg: Mit Medleys durch Mittelerde

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    Die Gruppe Cinema Festival Symphonics tourt gerade mit  "Der Herr der Ringe und der Hobbit" Konzerten durch Deutschland. Am Donnerstag waren sie in Augsburg.
    Die Gruppe Cinema Festival Symphonics tourt gerade mit "Der Herr der Ringe und der Hobbit" Konzerten durch Deutschland. Am Donnerstag waren sie in Augsburg. Foto: Michael Hochgemuth

    Die rund 1300 Plätze im Kongress am Park waren am Donnerstag fast bis zum letzten Stuhl besetzt. Nur elf Karten gab es noch an der Abendkasse für das "Herr-der-Ringe- und der Hobbit"-Konzert – den achten Auftritt der Cinema Festival Symphonics, die seit Dezember mit dem Thema durch Deutschland touren. Das Ensemble aus Streich- und Blasmusikern und -musikerinnen, samt einem Chor, nahm das Publikum mit ins Reich von Bilbo, Frodo und Aragorn, durch die Landschaft von Rohan, und führten die Zuhörer bis zum Schicksalsberg. 

    Keine Filmszenen beim Herr-der-Ringe-Konzert in Augsburg

    Komponist Howard Shore, der die Musik für die Filmwelt der "Herr-der-Ringe"-Trilogie und des "Hobbits" geschrieben hat, schaffte allein für die ersten drei Filme von Regisseur Peter Jackson über 13 Stunden Musikmaterial. Das Konzert in Augsburg bot in zwei Stunden Ausschnitte aus dem Oscar-prämierten Werk – und auch aus den Nachfolgefilmen, die sich an J.R.R. Tolkiens ersten Roman aus der Welt von Mittelerde orientierten: "Der Hobbit".

    Anders als bei den ebenfalls weltweit tourenden "Lord oft the Rings in Concert"-Veranstaltungen, orientierte sich der Aufbau und die Mischung der Stücke nicht chronologisch an den Filmen oder der Zeitlinie der Mittelerde-Saga. Es wurden zudem keine Szenen aus dem Werk von Peter Jackson gezeigt. Stattdessen führte Dirigentin Agnieszka Nagórka mit den Musikerinnen und Musikern immer wieder durch die weltbekannten Themen des Films. 

    Die Musik wechselte schnell zwischen Szenerien

    Mit Melodien aus "Concerning Hobbits" startete das Konzert in die Fantasiewelt des englischen Autors. Zu den sanften Klängen der Flöten und Violinen wurden im Hintergrund auch saftig grüne Landschaften auf die Leinwand projiziert. In Medleys wurde teilweise wie im Film schnell zwischen Szenerien gewechselt: Vom Auenland ging es zur feindlichen Festung Minas Morgul. Entsprechend schwoll die Dynamik vom leisen Staccato zu einem Forzando an, dass die bedrohliche Szenerie der schwarzen Stadt, aus der die Nazgûl (die Ringgeister) entsannt werden, um im Krieg um Mittelerde zu kämpfen. 

    Dann ging es wiederum nach Isengard, wo der weiße Zauberer Saruman die Seiten gewechselt hat und nun in einer unterirdischen Schmiede das Volk der Uruk-hai erschafft und die Waffen für die Schlacht um Helms Klamm herstellt. Um die Geräuschkulisse im Film aufzugreifen, schufen die Schlagzeuger ein Geräusch, das wie ein Hammer klang, der den glühenden Stahl auf einem Amboss formt. 

    Chor und Solisten singen beim Herr-der-Ringe-Konzert auch elbisch

    Howard Shore, der selbst in den 60er-Jahren die Bücher von Tolkien gelesen hatte, wurde beim Komponieren unter anderem von Gedichten und Liedern aus den Romanen inspiriert. Die Stücke, die liedtextlich zu begleiten waren, wurden abwechselnd von zwei Solistinnen und einem Solisten aus dem Chor gesungen. Unter anderem das Klagelied, das durch das Elbenreich Lothlorien hallt, nachdem der Zauberer Gandalf in den Minen von Moria gefallen ist. Der Gesang ist auf elbisch, eine Sprache, die sich Tolkien als Sprachwissenschaftler für seine Geschichten ausgedacht hat. Die fremden Wörter schallten im zermürbenden Mezzosopran durch die Halle des Kongress. "May it Be" – das Lied, das im Film von der irischen Sängerin Enya gesungen wurde – übernahm an dem Abend die zweite Solistin. 

    Auch Songs aus der neuen "Hobbit"-Triologie kamen vor

    Die Stimme des männlichen Solisten bekam das Publikum nach einem Zwischenspiel aus den unterschiedlichen Filmen zu hören. Sein tief dringender Bass wurde sowohl nach seiner Performance von "The Last Goodbye" – im Original von Billy Boyd für "Der Hobbit" – als auch nach seiner Version von "Far over the Misty Montains cold" – ebenfalls aus "Der Hobbit" – vom Publikum bejubelt. 

    Während das Orchester und der Chor vorwiegend Medleys aus den "Herr-der-Ringe"-Verfilmungen präsentierten, kamen neben den Songs aus der neueren "Hobbit"-Triologie auch Hintergrundmelodien der Reihe vor, etwa die Rettung der Zwerge durch die Adler.

    Standing Ovations für die Cinema Festival Symphonics

    Obwohl nach der Pause einige Sitze leer blieben, die zuvor besetzt waren, wurde die Cinema Festival Symphonics Gruppe mit Standing Ovations bejubelt. Als Dank spielten sie noch "I see fire" von Ed Sheeran, ein Lied, das mit der Veröffentlichung des ersten "Hobbit"-Films weltweit bekannt wurde. 

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