Augsburger Antifa-Aktivistin erhält vierwöchtigen Dauerarrest
Plus Bei einer Demo in der Augsburger Innenstadt kommt es voriges Jahr zu Zwischenfällen, nun muss sich eine Jugendliche vor Gericht verantworten. Dort prallen Welten aufeinander.
Nachdem die Plädoyers gehalten sind, ergreift die Angeklagte, die bisher geschwiegen hat, das Wort. In einer schriftlich vorbereiteten Erklärung beklagt die 18-Jährige Repressionen gegen Linke durch Polizei und Staat und kritisiert den Kapitalismus. Als sie fertig ist, gibt es aus dem Zuschauerraum zustimmend lauten Beifall. Das Urteil, das wenig später fällt, bekommen die Zuschauer dann nicht mehr mit. Auf Anordnung des Gerichts müssen die jungen Leute, offenbar Mitglieder des „Offenen Antifaschistischen Treffens Augsburg“ (OAT), den an diesem Nachmittag vollbesetzten Gerichtssaal verlassen. Wie auch die Angeklagte tragen sie schwarze T-Shirts mit der Aufschrift: „Ob Frölichstraße oder Gögginger Gericht. Wir halten dicht.“ In der Frölichstraße befindet sich das Innenstadtrevier der Polizei.
Es ist der Schlusspunkt einer eineinhalbstündigen Gerichtsverhandlung vor dem Amtsgericht, die sich bereits am frühen Morgen angekündigt hatte. Ein Polizeitransporter mit rund einem Dutzend Beamten steht am Eingang des Gerichtsgebäudes an der Gögginger Straße. Vor dem Gerichtssaal 108 sind rot-weiß markierte Absperrungsgitter aufgestellt. Ganz schön viel Aufwand seitens der Polizei, schließlich ist die Verhandlung erst für 14.30 Uhr angesetzt. Als der Prozess schließlich beginnt, sind rund etwa 25 junge Leute dem Aufruf zur „solidarischen Prozessbegleitung“ gefolgt. Unter ihnen auch 15 Jahre alte Schüler. Wer in den Gerichtssaal will, wird namentlich registriert, von Polizisten auf verbotene Gegenstände abgetastet.
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